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Edinson Cavani (30) spielt und trifft seit 2008 für die Auswahl Uruguays, die am Dienstag Österreich prüft.

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Ernst Happel starb vor 25 Jahren (im Bild 1985 auf der Bank des HSV zwischen seinem Co Aleksandar Ristic und Manager Günter Netzer).

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Wien – Zweimal Weltmeister, zweimal Olympiasieger, 15-facher Kontinentalchampion, Weltmeister der Weltmeister beim Mondalito genannten Turnier aller ehemaligen Titelträger 1980/81 – der Gegner beim Debüt von Franco Foda als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft am Dienstag (20.45, ORF 1) könnte kaum prominenter sein.

In Uruguay kommt die aktuelle Nummer 17 der Weltrangliste ins nach Ernst Happel benannte Stadion. Am 25. Todestag des "Wödmastas", der nicht ganz elf Monate bis zu seinem Tod am 14. November 1992 als einer der Vorgänger Fodas wirkte, gastiert damit auch ein absoluter Superstar des Weltfußballs in Wien. Edinson Cavani, bei Paris Saint-Germain aktuell der treffsicherste Teil des Traumsturms mit Neymar und Kylian Mbappé, führt die Celeste als Kapitän an, wenn Abwehrorganisator Diego Godín wie zuletzt am Freitag beim torlosen Remis in Polen vom Coach Óscar Tabárez nicht aufgeboten wird.

Als Garant für Erfolge muss El Matador den Rekordtorschützen Luis Suárez vertreten, der wegen Knieproblemen absagte. Der Stürmer des FC Barcelona hält bei 47 Treffern für Uruguay, Cavani ist ihm mit 38 Toren auf den Fersen. Die beiden 30-Jährigen stehen für den Aufschwung, den Uruguays Team nach Jahren der Mittelmäßigkeit ab 2010 unter Trainer Tabárez genommen hat.

Von 1978 bis 2006 war Uruguay, nach wie vor das Land mit der geringsten Bevölkerungszahl, dessen Auswahl den WM-Titel holen konnte, fünfmal in der Qualifikation für die Endrunde gescheitert. Zwei Achtelfinale boten nur geringen Trost. 2010 in Südafrika stellte Uruguay allerdings das beste Team aus Südamerika. Nach 2:3-Niederlagen gegen den späteren Vizeweltmeister Niederlande und Deutschland schaute am Ende der vierte Platz heraus, Stürmer Diego Forlán, in dessen Schatten die Jungstars Cavani und Suárez noch standen, wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Vier Jahre später und in Brasilien setzte sich Uruguay in einer Vorrundengruppe mit England und Italien durch, verlor aber Suárez, nachdem der im emotional schwer aufgeladenen Spiel gegen die Squadra Azzurra Gegenspieler Giorgio Chiellini gebissen hatte und vom Weltverband nach Videobeweis für neun Spiele gesperrt worden war. Die Affäre überschattete völlig die Achtelfinalpartie gegen Kolumbien, die Uruguay trotz Cavani durch zwei Treffer von James Rodríguez sang- und klanglos mit 0:2 verlor.

Locker zur WM

In der folgenden Copa América 2015 schied der Rekordsieger im Viertelfinale gegen den späteren Triumphator Chile aus, in der Copa des Vorjahres war gar schon in der Vorrunde Schluss. Es handelte sich nur um ein Zwischentief, die Quali für Russland gelang mit Rang zwei hinter den überragenden Brasilianern souverän. Cavani schloss die Ausscheidung mit zehn Treffern als bester Schütze klar vor Argentiniens Superstar Lionel Messi, dem Ecuadorianer Felipe Caicedo und dem Chilenen Alexis Sánchez (je 7) ab. Diese Saison hält er schon bei 17 Toren aus 16 Pflichtspielen. (red, 13.11.2017)