Das Nexus 9 erhält keine Updates mehr.

Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Vor wenigen Tagen hat Google die aktuellste Ausgabe der monatlichen Sicherheits-Updates für seine eigenen Smartphones veröffentlicht. Und dabei zeigte sich, dass der Android-Hersteller die Liste der supporteten Geräte aufgeräumt hat.

Aus und vorbei

Das November-Update für Android wurde nicht mehr für Nexus 6 und Nexus 9 veröffentlicht. Das bedeutet, dass die beiden Ende 2014 veröffentlichten Geräte ab sofort keinerlei Updates mehr bekommen werden. Selbst kritische Sicherheitsprobleme werden also fortan nicht mehr bereinigt. Überraschend kommt dieser Schritt freilich nicht, immerhin ist mit Oktober auch das 3-Jahres-Update-Versprechen von Google ausgelaufen.

Alternativen

Wer weiterhin auf die beiden Geräte setzen will, dem bleiben nun mehrere Alternativen, die allerdings aus einer Sicherheitsperspektive alle nicht optimal sind. Einerseits laufen beide natürlich weiterhin problemlos mit der bestehenden Software. Apps und auch viele Services werden noch auf Jahre hinaus laufend über den Play Store aktualisiert. Fixes für Probleme im Kernbetriebssystem gibt es aber künftig ebenso wenig wie neue Android-Releases.

Hier bliebe als Ausweg der Wechsel auf Community-Firmware wie Lineage OS. Doch auch diese Option bietet keine perfekte Sicherheit. Befinden sich viele Lücken doch nicht im Android Open Source Code sondern in den proprietären Treibern. Und solche Probleme kann nur der Smartphonehersteller selbst beziehungsweise der genutzte Chip-Hersteller bereinigen.

Hintergrund

Das Nexus 6 war eines der weniger erfolgreichen Smartphones aus Googles Geräte-Linie. Von Motorola hergestellt, war es mit seinem 6-Zoll-Bildschirm vielen Konsumenten schlicht zu groß. Rein äußerlich erinnert es stark an andere Motorola-Smartphones dieser Zeit, was auch daran liegen mag, dass es angeblich recht kurzfristig zum Nexus auserkoren wurde. War damals doch die Einstellung des Nexus-Programms zugunsten anderer Initiativen im Gespräch. Diese Ambitionen scheiterten aber offenbar Google-intern, warum dann doch noch schnell ein Nexus auf den Markt gebracht wurde.

Das Tablet Nexus 9 ist hingegen in Kooperation mit HTC entstanden. Anfänglich durchaus positiv besprochen, zeichnete es sich aber auch durch Verarbeitungsdefizite aus. Mit der Zeit sollte sich dann der relativ langsame Flash-Speicher als echtes Problem für die Gesamt-Performance erweisen. (apo, 13.11.2017)