Linz – Die Linzer Polizei hat einen 21-jährigen Mann gefasst, der am 1. Oktober eine Linzerin in einem Skatepark im Stadtteil Urfahr vergewaltigt haben soll. Dem Afghanen werden auch zwei versuchte Vergewaltigungen zur Last gelegt, berichtete die Polizei in einer Pressekonferenz am Dienstag. Er ist in Haft.

Der Asylwerber werde durch DNA-Spuren eindeutig belastet, berichteten der Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Dienstag. Der Mann sei aber nur in einem Fall geständig.

Karl Pogutter, Stadtpolizeikommandant in Linz, berichtete Dienstagabend in der ORF-Sendung "Aktuell in Österreich" über den aktuellen Stand der Ermittlungen.
ORF

Der Afghane soll in der Nacht auf den 1. November auf der Straße versucht haben, über eine 19-Jährige herzufallen, die gerade auf dem Heimweg von einer Veranstaltung war. Die Frau wehrte sich heftig. Sie zerkratzte dem Angreifer das Gesicht und schlug ihn in die Flucht. Wenige Minuten später griff die Polizei den 21-Jährigen auf. Er wurde festgenommen und gibt die Attacke auf die Frau – die Polizei geht von einer versuchten Vergewaltigung aus – zu.

Vergewaltigung in Skatepark

Nicht geständig zeigt er sich bei zwei weiteren Taten von Anfang Oktober: In der Nacht auf den 1. Oktober soll er einer 30-jährigen Nachtschwärmerin, die ihr Handy verloren hatte und es auf der Straße suchte, Hilfe angeboten haben. Sie solle ihn zu seinen Freunden begleiten, diese hätten ein Mobiltelefon, sagte damals der Verdächtige. Die Frau folgte dem Mann zu einem Skatepark im Donaupark. Dort fiel er angeblich über sie her und vergewaltigte sie.

Verfolgt und bedrängt

Wenige Tage später kam es zu einem weiteren Übergriff, den die Polizei als versuchte Vergewaltigung einstuft: Er soll eine 22-Jährige von der Nibelungenbrücke weg bis nach Hause verfolgt und im Eingangsbereich des Gebäudes bedrängt haben. Auch hier konnte das Opfer flüchten.

Aufenthaltsbeendende Maßnahmen seien bereits in Kraft, sagte der Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Der Mann soll also abgeschoben werden, sobald die Justiz seinen Fall abgeschlossen hat.

Zahlen im öffentlichen Raum gestiegen

Heuer seien in Linz im öffentlichen Raum bereits 21 Vergewaltigungen beziehungsweise Vergewaltigungsversuche verübt worden, rechnete Pilsl vor. Das seien um sechs mehr als im ganzen Jahr 2014. Von diesen 21 Taten seien 17 geklärt worden, sechs würden auf das Konto von afghanischen Tätern gehen, acht auf das von Österreichern. Insgesamt – also nicht allein auf den öffentlichen Raum bezogen – sei die Zahl der Vergewaltigungen in Linz seit 2014 zurückgegangen. (APA, 14.11.2017)