4,9 Millionen Pkw gibt es laut VCÖ in Österreich.

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Wien – Die Zahl der Autos hat in Österreich laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) seit 2005 um 740.000 auf 4,9 Millionen Pkw zugenommen. Das war um 40 Prozent stärker als die Bevölkerungszunahme. Während 1990 in 100 Pkw noch 140 Personen saßen, sind es heute nur mehr 115 Personen. Im Schnitt seien die Autos pro Tag nur eine Stunde unterwegs, 23 Stunden stehen sie auf einem Parkplatz.

Der Verkehrsclub sieht daher ein großes Potenzial für Carsharing und fordert für Österreich ein Carsharing-Gesetz nach deutschem Vorbild. Dabei gehe es darum, bundesweit eine einheitliche Grundlage zu schaffen, damit reservierte Stellplätze im öffentlichen Straßenraum für Carsharing eingerichtet werden können, so der VCÖ am Freitag in einer Aussendung.

Das deutsche Carsharing-Gesetz sehe zudem die Möglichkeit vor, Ermäßigungen oder Befreiungen von Parkgebühren für Carsharing-Fahrzeuge zu gewähren.

Handlungsbedarf bei Spritverbrauch und Raumordnung

Der reale Spritverbrauch ist in den vergangenen Jahren kaum gesunken. Die Diesel-Pkw der privaten Haushalte verbrauchen im Schnitt rund 6,6 Liter pro 100 Kilometer, fast so viel wie im Jahr 2005, als die Diesel-Pkw 6,9 Liter pro 100 Kilometer schluckten, so der VCÖ unter Berufung auf Daten der Statistik Austria.

Großen Handlungsbedarf sieht der VCÖ auch bei der Raumordnung. Durch die Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung sei viel Autoverkehr vermeidbar. Immerhin 40 Prozent der Autofahrten in Österreich seien kürzer als 5 Kilometer. (APA, 17.11.2017)