Wien/Warschau – Die Raiffeisen Bank International (RBI) denkt wieder an einen Verkauf der Mehrheit ihrer polnischen Tochter Polbank (Raiffeisen Bank Polska). Das teilte der Konzern am Freitag mit.

Ein Verkauf gilt als Alternative zum Börsengang, dieser ist aber weiterhin eine Option. Dafür gab es schon mehrere Anläufe, der letzte ist im Sommer geplatzt. Für einen neuen Anlauf hat die RBI von der polnischen Aufsicht Zeit bis 15. Mai 2018 bekommen.

Ohne Fremdwährungskreditbestand

In jedem Fall aber – Listing an der Warschauer Börse oder Mehrheitsverkauf – wird die Bank vorher um ihren 3,5 Milliarden Euro schweren Bestand an Fremdwährungskrediten erleichtert. Der Löwenanteil davon (2,7 Milliarden Euro) sind Schweizer Franken, der Rest Kredite in Euro und Dollar. Damit ließen sich, so wird allgemein erwartet, bessere Preise für die Kernbank erzielen.

In einer Ad-hoc-Mitteilung kündigte die Bank am Freitag an, das auf fremde Währungen lautende Hypothekarkreditportfolio der polnischen Tochterbank auf die RBI selbst zu übertragen. Die Verpflichtung gegenüber der polnischen Börsenaufsicht KNF, die Polbank-Aktien an der Warschauer Börse zu listen, könne sowohl über einen Verkauf von mindestens 15 Prozent der Aktien an Streubesitz-Aktionäre im Zuge eines Börsengangs als auch über einen Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung am Kernbankgeschäft erfüllt werden, erklärte die Bank. (APA, 17.11.2017)