ORF-Moderatorin Claudia Reiterer diskutierte bei "Im Zentrum" über die Sozialdemokratie. Das passt der FPÖ nicht.

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Wien – Der FPÖ-Abgeordnete Hans-Jörg Jenewein hat am Montag den ORF scharf attackiert. Anlass war die Ausgabe von "Im Zentrum" am Sonntagabend zum Thema Sozialdemokratie. Jenewein empörte sich danach über eine "Propagandaveranstaltung neomarxistischer Agitatoren". Er verhandelt bei den aktuellen Regierungsgesprächen das Medienkapitel und damit eine mögliche ORF-Reform mit.

Jenewein kritisierte sowohl Themenwahl, denn seiner Ansicht nach handelt es sich bei der Sozialdemokratie um eine "veraltete Ideologie", als auch Gästeliste. "Warum der ORF hier fast eine Stunde Sendezeit für ein derart absurdes Schmierenstück zu Verfügung stellt, ist jedenfalls diskussionswürdig", schrieb er in einer Aussendung. Die ORF-Information werde "zunehmend zu einer Spielwiese für linke Politagitatoren".

Die Aussendung der FPÖ im Wortlaut:

FPÖ-Jenewein: ORF-Sendung "Im Zentrum" als Propagandaveranstaltung neomarxistischer Agitatoren!

"Die gestrige ORF-Sendung ‚Im Zentrum‘ war wieder einmal ein Sittenbild für den Agitprop Aktionismus am Küniglberg. Während dem gescheiterten Bundeskanzler Sendezeit geschenkt wurde, um über den Niedergang des Sozialismus in Europa mit tränendem Auge zu philosophieren, wurde nebenbei den beiden Neomarxisten Konstantin Wecker und der in der UdSSR geschulten Polit-Journalistin Cathrin Kahlweit Platz für die Verbreitung ihrer kruden sozialromantischen Thesen gegeben. Herausgekommen ist dabei ein skurriler Veitstanz der Eitelkeiten, der einmal mehr gezeigt hat, dass auswendig gelernte Phrasen und das Lecken der geschlagenen Wahlkampfwunden nicht zu einem Neustart einer veralteten Ideologie führen wird", so heute der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Hans-Jörg Jenewein.

"Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass selbst der gescheiterte SPÖ-Kanzler von den beiden Linksextremen laufend attackiert und kritisiert wurde und sich Kern, der ja schon in der Debatte mit der politischen Rechten kläglich scheiterte, auch gegen die ihm weit nahestehenden Politakteure in keiner Phase zur Wehr setzen konnte. Kern hat damit eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass reine Politinszenierung ohne ideologische Überzeugung zwangsläufig scheitern muss", betonte Jenewein.

"Warum der ORF hier fast eine Stunde Sendezeit für ein derart absurdes Schmierenstück zu Verfügung stellt, ist jedenfalls diskussionswürdig. Man kann sich hier des Eindrucks nicht erwehren, dass die ORF-Information zunehmend zu einer Spielwiese für linke Politagitatoren verkommt. Welche Relevanz die gestrige ‚Im Zentrum‘ Sendung tatsächlich hatte, können wohl nur jene beantworten, die eine Einladungspolitik am Küniglberg abseits des Informationsinteresses verfolgen", so Jenewein. (APA, red, 20.11.2017)