Spätestens jetzt, in der dritten Generation, ist klar: Der X3 ist ein Premium-SUV ohne Diskussion. Er ist ja auch endgültig fast so groß wie ein alter X5 und er trägt alle Merkmale des Gehobenseins. Offroad-Eigenschaften werden durchaus in erheblichem Umfang geboten, finden in der Detailgestaltung aber keinen Niederschlag mehr. Stattdessen steht der Charakter eines hochpraktikablen Alltagskombis in feiner SUV-Gewandung im Vordergrund. Äußerlich ist ihm eine gelungene optische Balance zu attestieren, er erscheint recht schlank, mit einigen optischen Kniffen wurden Heck und Frontpartie schön in die Breite gezogen.
Im BMW-Baukasten kann man den neuen X3 als etwas kleineren Bruder des kommenden X5 sehen, der fürs nächste Jahr angekündigt ist. Da gibt es technisch viele Gemeinsamkeiten, vom Antriebsstrang bis zum Fahrwerk. Auch an Hightech-Features ist im neuen X3 fast alles zu haben, was BMW anbietet, bis hin zu den Einrichtungen des teilautonomen Fahrens, zum Beispiel die Adaptive Cruise Control, das ist der Tempomat, mit dem man von null bis zur Höchstgeschwindigkeit und bis zum Stillstand hinter dem Vorderfahrzeug herschlurfen kann. Da bleibt nur noch wenig exklusiv für die Oberklasse reserviert. Und wir wissen ja, zahlen muss man, da wie dort, sowieso alles extra.
Wichtig war den Ingenieuren, den Innenraum so zu gestalten, dass er möglichst wertig erscheint – das sieht man tatsächlich. Die Bedienung verläuft auf mehreren Ebenen, per gewohntem iDrive, per Touchscreen, per Sprachsteuerung und gegen extra Kohle auch mit Wischen, was nach ersten Erfahrungen manchmal eher zu mysteriösen bis amüsanten Missverständnissen in der Kommunikation mit dem Fahrzeug führt, als eine echte Hilfe darstellt.
Praktisch und komfortabel
Die Bestuhlung entspricht guter Kombi-Tradition, der große Ausschnitt der Heckklappe ergibt einen sehr gut zugänglichen großen Kofferraum, und die Rücksitzlehnen sind so weit verstellbar, dass sie entweder gesteigerten Komfort für die Passagiere oder mehr Kofferraum bringen.
Der X3 ist in Mitteleuropa nur als xDrive, also mit Allradantrieb, vorgesehen, alles andere könnte ja zu peinlichen Vorfällen im Winter führen. Eine sDrive-Version, also nur mit Hinterradantrieb, wird es trotzdem geben, bleibt aber Märkten ohne ausgeprägte Winter vorbehalten – und auch nur mit Einstiegs-Benzinmotor.
Es gibt den X3 mit Vier- und Sechszylinder-Turbomotoren, alle grundsätzlich mit Achtgang-Automatik, wobei die Nummerierung keiner oberflächlichen Logik folgt. Während der 30i ein Vierzylinder-Otto-Motor ist, ist der 30d ein Sechszylinder-Diesel. Wer einen Sechszylinder-Otto will, muss schon zum derzeitigen Topmodell M40i greifen.
Straße und Wald
Erste Erfahrungen mit dem 30d im Wald und dem M40i auf der Straße: Es ist, Hut ab, gelungen, den feinen SUV mit guten Eigenschaften auf rauen wie schnellen Wegen gut unter einen Hut zu bringen. (Rudolf Skarics, 13.12.2017)