12. März 1942

Ratko Mladić wird im Dorf Božanovići, 40 Kilometer südlich von Sarajevo geboren. Er besuchte nach seinem Schulabschluss bis 1965 die Jugoslawische Militärakademie in Belgrad.

Juni 1991

Mladić kommandiert die Kämpfe um die Stadt Šibenik in der sogenannten "Republik Serbische Krajina" in Kroatien gegen kroatischen Einheiten.

12. Mai 1992

Mladić wird Oberkommandierender der Armee der international damals nicht anerkannten Republika Srpska (VRS) in Bosnien-Herzegowina, die von radikal völkischen Nationalisten geführt wurde.

Mai bis Dezember 1992

Tausende Menschen mit muslimischen und katholischen Namen werden in der Region rund um Prijedor und Sanski Most vertrieben, in Lager gebracht, gefoltert, viele werden ermordet und in Massengräbern verscharrt.

Mai bis Dezember 1992

Die schlimmsten "ethnischen Säuberungen" werden in Ostbosnien durchgeführt. Tausende Menschen mit muslimischen Namen werden in der Region an der Drina vertrieben und ermordet. Allein in dieser Region werden bis zum Ende des Kriegs 15.400 Zivilisten mit muslimischen Namen ermordet.

11. Juli bis November 1995

Die Armee der Republika Srpska (VRS) erobert nach jahrelanger Belagerung die Enklave Srebrenica. In der Folge werden etwa 8.000 Personen mit muslimischen Namen – die große Mehrheit männlich – ermordet. Manche von ihnen werden in Lagerhallen und Schule, manche auf der Flucht erschossen.

24. Juli 1995

erste Anklage gegen den Kommandanten der bosnisch-serbischen Armee wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und zahlreiche Kriegsverbrechen.

11. Juli 1996

Haftbefehle gegen Radovan Karadžić und Mladić werden erlassen

7. April 2006

Die Konten von Mladić werden eingefroren.

Oktober 2010

Die serbische Regierung setzt zehn Millionen Euro Belohnung für die Ergreifung Mladićs aus. Die US-Regierung hatte für Hinweise auf seine Ergreifung bereits fünf Millionen US-Dollar ausgestellt.

26. Mai 2011

Mladić wird in Lazarevo in Serbien verhaftet, nachdem er 15 Jahre lang vergeblich gesucht worden war. Tausende gehen in Belgrad auf die Straße, um gegen die Verhaftung und Auslieferung Mladićs zu demonstrieren. Bis zum Frühjahr 2002 soll Mladić unbehelligt bei seinem Sohn in Belgrad gelebt haben. Etwa 130 Personen sollen ihm dabei geholfen haben, sich zu verstecken.

31. Mai 2011

Mladić darf das Grab seiner 1994 verstorbenen Tochter Ana in Belgrad besuchen. Sie hatte sich im Alter von 23 Jahren selbst erschossen. Danach wird er an das Haager Tribunal überstellt.

3. Juni 2011

Mladić steht erstmals vor dem Tribunal. Der bosnische Landesteil Republika Srpska stellte 50.000 Euro für seine Verteidigung zur Verfügung. Mladić wird als Kommandant der VRS vorgeworfen als Teil einer "verbrecherischen Unternehmung" von Oktober 1991 bis November 1995, das Ziel gehabt zu haben, bosnische Muslime und Katholiken, also Kroaten vom Territorium der Republika Srpska zu "entfernen". Zu den Verbrechen gehören Verfolgung, Auslöschung, Morde, Deportationen, gewaltsamer Transfer, Folter, sexueller Missbrauch, die Zerstörung von Häusern und kulturellen Monumenten und Genozid. Genozid wird ihm 1992 in sechs bosnischen Orten und 1995 in Srebrenica vorgeworfen. Außerdem wurde ihm vorgeworfen während der dreieinhalb Jahre Belagerung von Sarajevo wegen des Beschusses und der gezielten Heckenschützen Terror gegenüber Zivilisten in der Stadt verbreitet und UN-Soldaten als Geiseln genommen zu haben.

23. Oktober 2014

Der Fall wird noch einmal geöffnet und Erkenntnisse zu den Massengräbern in Tomašica bei Prijedor der Anklage zugefügt (awö, 22.11.2017)