Wenn es scho glei dumpa wird, geraten viele in so eine Stimmung. Einige gehen dann tief, tief in sich – und kramen saisonal einsetzbare Advent-Redewendungen heraus. Ein beherztes "Advent, Advent, die Hütte brennt!" eignet sich zum Beispiel hervorragend dafür, "after work" die Gemütslage vor windschiefen Holzverschlägen aufzuheizen. "Vom Punsch kann man blind werden" wirkt dagegen kühlend.

Im Büro heißt es mitunter, einer sei "nicht eben die hellste Kerze am Baum". Folgerichtig wird mit dem bedauernswerten Kollegen öfter "Schlitten gefahren". Nach den Weihnachtsfeiern fällt das Resümee je nach Bedarf besinnlich aus ("Früher war mehr Lametta") oder als von höherer Stelle genehmigte Ausrede: "Ich höre noch immer die Engel singen …"

Konsumkritische sinnieren über "Ware Weihnachten". Andere gehen eh schon "behängt wie ein Christbaum" shoppen. Eine "schöne Bescherung" gibt es schon vor dem Tag X öfter. Und wenn ein Kleines quengeln sollte, dann wirkt ein "Wenn du nicht brav bist, dann sch… dir das Christkind was!" praktisch immer wahre Weihnachtswunder. Mit solchen Sprachschätzen reich beschenkt, mag sich mancher mit Franz Beckenbauer schon am Ersten Advent fragen: "Ja, ist denn scho Weihnachten?" Wenn aber die vierte Kerze ausgelöscht ist, dann fehlen einem die Weihnachtsmusik in Kaufhäusern, Punschodeur und Adventmetaphern doch.