Washington – Die Auslöser der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) beim Menschen sind auch in der Haut nachweisbar. Diese in der Fachzeitschrift "Science Translational Medicine" veröffentlichte neue Erkenntnis könnte auf bisher unbekannte Übertragungswege der Krankheit hinweisen. Charakteristisch für vCJK ist die Ansammlung abnorm gefalteter Proteine, der Prionen, vor allem im Gehirn.

Es sei höchst unwahrscheinlich, dass die tödliche Krankheit durch einfachen Hautkontakt übertragen werden könne, weil die Konzentration des fraglichen Eiweißes in der Haut deutlich geringer sei als im Gehirn, schrieben die Forscher von der Case Western Reserve School of Medicine im US-Bundesstaat Ohio. Allerdings könnte es möglich sein, Patienten durch operative Eingriffe zu infizieren, die nicht das Gehirn beträfen. "Es ist bekannt, dass vCJK mittels chirurgischer und medizinischer Eingriffe, die mit fehlerhaften Proteinen infiziertes Gehirngewebe betreffen, übertragen werden kann", erklärte Wenquan Zou, Hauptautor des Artikels.

Die positive Seite

Das neue Wissen um die Nachweisbarkeit der atypischen Eiweiße könne aber auch helfen, einfachere Möglichkeiten der Diagnose der menschlichen Form von Rinderwahn zu entwickeln, heißt es in der Studie. Untersuchungen der Haut "vor oder nach dem Tod" eines Patienten könnten somit die Diagnose von vCJK ermöglichen, folgerte der Neurologe und Pathologe Wenquan. Bisher erlaubt lediglich eine Gehirn- oder Rückenmarkuntersuchung die fehlerfreie Diagnose der Krankheit, mit der sich jährlich ein Mensch von einer Million ansteckt.

vCJK ist unheilbar und führt zu einer fortschreitenden Zersetzung des Gehirns, die plötzlichen Erinnerungsverlust, Steh- und Bewegungsstörungen sowie Verhaltensveränderungen auslöst. Patienten sterben meist innerhalb eines Jahres. Der Rinderwahnsinn BSE hat ähnliche Symptome. Es wird vermutet, dass sich viele vCJK-Opfer durch den Verzehr von BSE-verseuchtem Rindfleisch anstecken. Die Krankheit ist allerdings sehr selten, eine Mehrheit der Bevölkerung ist vermutlich resistent gegen eine Übertragung durch die Aufnahme BSE-verseuchter Nahrung. (APA, 24. 11. 2017)