Andreas Mailath-Pokorny will 20 Millionen Euro bis 2020 im IT-Bereich sparen.

Foto: Regine Hendrich

Wien – Es sei das "größte Verwaltungsreformprojekt" der Stadt, erklärte Wiens Stadtrat für Digitalisierung Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) zur Zusammenlegung der städtischen IT-Abteilungen. In der neuen Magistratsabteilung 01 sollen die MA 14, (Informations- und Kommunikationstechnologie), die IT_des Krankenanstaltenverbunds und des AKH zusammengefasst werden. Die MA 14 wird aufgelöst. So sollen die Kosten von rund 270 Millionen Euro pro Jahr bis 2020 um rund 20 Millionen auf 250 Millionen verringert werden.

20 Millionen Einsparungen

Eingespart würde vor allem durch "Effizienzsteigerungen", etwa durch bessere Konditionen bei Lizenzverträgen, erklärte Ulrike Huemer, Chief Information Officer der Stadt. Alle der rund 1000 Mitarbeiter würden in die neue MA 01 übernommen, versicherte der Stadtrat. Durch den technologischen Fortschritt würde die Stadt viele Menschen brauchen, ob natürliche Abgänge – also Pensionen etc. – nachbesetzt würden, lies die Stadt offen.

"Die IT ist das Nervensystem der Stadt, jetzt braucht es auch ein Hirn", sagte Mailath-Pokorny. Dieses sei die gemeinsame Schaltzentrale, angesiedelt im neuen Wiener Rechenzentrum "Star22" in der Donaustadt.

Bis Juli 2018 soll die MA 01 ihre Arbeit aufnehmen, bis 2019 die Zusammenführung der drei Abteilungen, die derzeit für rund 85.650 User, 5077 Serversysteme und 5380 Datenbanken mit insgesamt 1186 Terabyte Speicher und rund 113.700 Arbeitsplatz-Endgeräte verantwortlich sind, abgeschlossen sein.

Amtsweg per Mausklick

Durch die IT-Zusammenlegung will sich die Stadt Wien fit für den technologischen Wandel machen. Für die Bevölkerung soll er Erleichterungen bei Amtswegen bringen. So soll etwa eine Ummeldung per Mausklick von zuhause möglich sein und die Adressänderung an alle nötigen Stellen – etwa das Finanzamt oder die Sozialversicherung – automatisch weitergeleitet werden. Das soll den Wienern Zeit sparen und die Behörden entlasten. Aber auch neue Angebote sollen in der MA 01 entwickelt werden.

Getestet wird etwa die anonymisierte Auswertung von Krankenakten mithilfe künstlicher Intelligenz. Ebenso kann sich die Stadt eine smarte Betreuung älterer alleinlebender Menschen vorstellen. So soll beispielsweise mittels Sturzsensorik im Notfall Hilfe geholt_werden und Rettungsdiensten die Türen automatisch geöffnet werden, um die Zeit des Aufbrechens zu ersparen.

Durch die Digitalisierung stünde Wien vor neuen Herausforderungen, sagt Huemer. Weshalb Sicherheit bei dem neuen Projekt im Vordergrund stehe. Das einheitliche System sei jedenfalls sicherer als drei verschiedene, versichert sie. Schon jetzt sei die Website der Stadt 15.000 bis 70.000 Hackangriffen pro Tag ausgesetzt. (Oona Kroisleitner, 23.11.2017)