Mit Aluverblendungen wurde der Fassade eine goldene Anmutung gegeben.

Foto: Virtual DynamiX multimedia and architecture

Sämtliche Wohnungen verfügen über Freiflächen.

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Zur obersten Wohnung gehört eine Dachterrasse.

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Die Wohnungen wurden nach den Wünschen der Käufer angepasst.

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Früher hieß die Argentinierstraße im vierten Bezirk Alleestraße. In den Jahren 1891/92, also zur Hochblüte der Gründerzeit, plante das Architektenteam Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, die auch für Bauten wie das Konzerthaus oder das Volkstheater verantwortlich zeichneten, für Carl Ritter von Wessely in ebenjener Straße ein Palais.

Etwa 70 Jahre später, in den 1960ern, wurde der Gartentrakt des Palais Wessely abgetragen und durch einen siebenstöckigen Bürokomplex ersetzt. Dieser fungierte dann lange als Zentrale für Esso Austria.

Nun ist wieder Hand angelegt worden, und zwar ordentlich. Die Sans Souci Group hat als Projektentwickler und Bauherrenvertreter insgesamt 22 Eigentumswohnungen errichten lassen, die bereits alle verkauft sind, wie Norbert Winkelmayer, CEO der Sans Souci Group, bei einer Führung durchs Haus erzählte.

Für die Planung wurde diesmal das Architektenteam A2K beauftragt. In eineinhalb Jahren Bauzeit wurde das Palais mit der Adresse Argentinierstraße 23 komplett umgestaltet, die historische Substanz ist dabei erhalten geblieben. Beim Umbau waren vor allem die unterschiedlichen Raumhöhen mitunter eine Herausforderung, hieß es bei der Führung: "Jeder Zentimeter war ein Kampf" – davon zeigen auch kleine Schwellen im Boden des Stiegenhauses. Die Räume im Altbestand sind 2,60 Meter, in der Beletage gar 4,80 Meter und im Neubautrakt 2,50 und 2,85 Meter hoch.

Bewohner mit Sonderwünschen

Die Wohnungen sind zwischen 46 und 267 Quadratmeter groß. "Wir hatten viele Sonderwünsche zu erfüllen", sagt Winkelmayer und ergänzt: "Das ist auch verständlich, wenn man sich so eine Wohnung kauft. Trotzdem war das für uns ein riesiger Aufwand." Die Gesamtkosten, so der CEO, liegen bei 26 Millionen, die Gesamterlöse bei 30 Millionen Euro. Die Verkaufspreise für die Wohnungen lagen zwischen 4000 und 14.000 Euro pro Quadratmeter.

Dafür wird den Käufern größtmöglicher Luxus geboten. Die Wohnungen sind mit Fußbodenheizung, Klimaanlage und Freiflächen ausgestattet. Teilweise verfügt jeder Raum in der Wohnung über einen eigenen Balkon. Zur höchstgelegenen Wohnung mit 100 Quadratmetern Wohnfläche gehört eine Dachterrasse, die fast ebenso groß ist und über eine Wendeltreppe erreicht werden kann. "So eine Dachterrasse wird höchstens zweimal im Jahr, meist an Silvester und für eine Feier, genutzt und rentiert sich auch in der Errichtung nicht, ist also ein Nullsummenspiel. In dieser Preisklasse wird das aber absolut nachgefragt", sagt Winkelmayer.

Besonders stolz ist man bei der Sans Souci Group auch auf den – für Innenstadtverhältnisse ungewöhnlich großen – parkähnlichen Garten, der zum Palais gehört. Er verfügt über Altbaumbestand, ist rund 1900 Quadratmeter groß und nur für die Wohnungseigentümer zugänglich. "Es gibt zwar einen öffentlichen Durchgang", sagt Winkelmayer. Wenig altruistischer Nachsatz: "Den kennt aber zum Glück niemand." (Bernadette Redl, 27.11.2017)