Kiew/Moskau – Bei Kämpfen in der Ostukraine sind fünf ukrainische Soldaten getötet worden. "Fünf unserer Soldaten sind in den vergangenen 24 Stunden gestorben", sagte der Chef des Nationalen Sicherheitsrats, Alexander Turtschinow, am Freitag. Zugleich warf er Moskau vor, seine Militärpräsenz in der Ostukraine erhöht zu haben, nachdem ein Machtkampf unter den dortigen Rebellenführern ausgebrochen war.

Die Anti-Terror-Abteilung des ukrainischen Militärs teilte mit, vier der Soldaten seien in der von prorussischen Separatisten kontrollierten Provinz Luhansk getötet worden. Vier Soldaten seien verletzt worden. Demnach wurden acht Rebellen getötet, neun weitere verletzt. Eigentlich gilt seit dem 25. August ein Waffenstillstand.

Innerhalb der Führung der selbstausgerufenen "Volksrepublik Luhansk" war es zuvor zu Machtkämpfen gekommen. Der selbsternannte Präsident von Luhansk, Igor Plotnizki, sprach am Mittwoch von einem Putschversuch. Er beschuldigte seinen ehemaligen Innenminister Igor Kornet. Dieser weigerte sich jedoch zurückzutreten.

Plotnizkis Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Gerüchten zufolge hat er sich nach Moskau abgesetzt.

In Brüssel fand unterdessen am Freitag ein Gipfeltreffen der EU-Länder mit sechs ehemaligen Sowjetrepubliken statt, darunter die Ukraine. Die Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt stand allerdings nicht auf der Tagesordnung.

Im Osten der Ukraine herrscht seit mehr als drei Jahren ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. Dabei wurden bisher mehr als 10.000 Menschen getötet. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück. (APA, 24.11.2017)