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Nasralla könnte neuer Präsident von Honduras werden.

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Der amtierende Präsident Hernández erklärte sich bereits zum Sieger. Bisher gibt es kein offizielles Wahlergebnis.

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Tegucigalpa – Auch drei Tage nach der Präsidentenwahl in Honduras liegt noch kein offizielles Endergebnis vor. Bereits in der Wahlnacht hatten sich sowohl Amtsinhaber Juan Orlando Hernández als auch sein Herausforderer Salvador Nasralla zum Sieger erklärt. Zunächst lag Oppositionskandidat Nasralla mit rund fünf Prozentpunkten vorn.

Bis Mittwochmorgen (Ortszeit) schrumpfte sein Vorsprung allerdings auf weniger als einen Prozentpunkt. Demnach kommt Nasralla auf 42,63 Prozent der Stimmen und Hernández auf 41,66 Prozent, wie das Wahlamt nach der Auszählung von 75,39 Prozent der Urnen mitteilte. Bis spätestens Donnerstag wollte die Behörde das Endergebnis bekannt geben. Bisher hat es in Honduras noch nie so lange gedauert, bis der Wahlsieger feststeht. Die Beobachtermission der Europäischen Union rief das Wahlamt zu Eile und Transparenz auf.

Angesichts der Verzögerung wurden Betrugsvorwürfe in dem zentralamerikanischen Staat laut. Nasralla rief seine Anhänger für Mittwoch zu einer Demonstration auf. "Wir werden diesen Triumph über die Kontinuität und die Diktatur verteidigen", sagte er.

Große Armut

Der neue Präsident steht vor großen Herausforderungen: Die mächtigen Jugendbanden terrorisieren weite Teile des Landes und zwingen zahlreiche Honduraner zur Flucht in die USA. Mehr als 60 Prozent der Menschen gelten als arm, rund 38 Prozent leben sogar in extremer Armut. Zudem ist Honduras eines der Länder mit dem niedrigsten Bildungsniveau in Mittelamerika.

Nur wenig hat sich in Honduras geändert, seit Hernandez seine erste Amtszeit antrat. Er habe nicht genug Zeit gehabt, sagte der 49-Jährige. Angesichts von Korruption, sozialer Ungleichheit und Gewalt stimmten die Honduraner nun offenbar für den Wechsel. Oppositionskandidat Nasralla will den Zugang zur Bildung verbessern und setzt auf Prävention zur Eindämmung der Kriminalität.

Neben dem Staatschef wurden am Sonntag in Honduras auch die 128 Abgeordneten des Parlaments und die Bürgermeister der 298 Gemeinden des Landes neu gewählt. (APA, 29.11.2017)