Bild nicht mehr verfügbar.

"Jede Spielerin muss ihre Leistung überdenken", sagte Torfrau Manuela Zinsberger nach dem 0:4 gegen Spanien auf Mallorca.

Foto: AP Photo/Ermindo Armino

Palma/Wien – Es hätte ein toller Abschluss für ein tolles Jahr werden sollen. Es wurde eine Ernüchterung. Österreichs Frauenfußball-Nationalteam unterlag Spanien am Dienstag auf Mallorca 0:4 (0:3). Es war die höchste Niederlage des ÖFB-Teams seit einem 0:5 in Schottland im Mai 2002. Die Leistung in Palma war ein Rückschritt für das Team von Dominik Thalhammer, das sich in den vergangenen sechs Jahren konsequent nach oben gearbeitet hatte.

Die Spanierinnen, die im EM-Viertelfinale im Sommer im Elferschießen an Österreich gescheitert waren, waren zwar favorisiert, hatten aber viel zu leichtes Spiel. "Wir haben schwer hineingefunden, hatten vor allem bei ersten und zweiten Bällen kaum Zugriff", sagte Thalhammer.

Schnelle Treffer

Der erste Treffer fiel schon in der dritten Minute, der zweite in der 16., der dritte in der 43. Da war die Partie praktisch verloren. "Im Fußball ist vieles möglich", sagte Sarah Zadrazil, "aber Spanien ist so stark, da war nichts mehr zu holen."

Die Spanierinnen verzeichneten 15 Schüsse, davon fünf aufs Tor. Österreich kam auf zwei Schüsse (davon ein Torschuss). Am Ende war Selbstkritik angesagt. Nina Burger: "Wir waren zu langsam, nicht aggressiv genug, haben die Bälle zu leicht verloren." Torfrau Manuela Zinsberger stellte fest: "Das waren nicht wir auf dem Platz." Jede Spielerin müsse ihre Leistung überdenken.

Platz eins in weiter Ferne

Nach drei Spielen (sechs Punkte) ist für die ÖFB-Frauen der erste Gruppenplatz, und damit das Fixticket für die WM 2019 in Frankreich, in weite Ferne gerückt. Bei Punktegleichheit zählt das direkte Duell. Dass Österreich Spanien im April mit mindestens 4:0 besiegt, ist beinah auszuschließen.

Die Ibererinnen müssten sich nun schon gegen Finnland, Serbien oder Israel Ausrutscher leisten. Die vier besten Gruppenzweiten spielen am Ende noch um ein WM-Ticket. Die Quali geht für Österreich erst am 5. April mit dem Heimspiel gegen Serbien weiter.

ÖFB-Präsident Leo Windtner, der die Niederlage vor Ort sah, glaubt nicht, dass der Hype um das Nationalteam nun vorbei ist. Die Bilanz für 2017 bleibe eine "absolut positive. Ich bin überzeugt davon, dass wir wieder in die Gänge kommen." (Birgit Riezinger, 29.11.2017)

Tabelle