Wien – "Wir wollen nicht über die Wiener Festwochen sprechen", sagt Thoma Angyan, um es dann doch ein bisschen zu tun – mit Verweis auf den Intendanten Tomas Zierhofer-Kin. Unter dessen Leitung wurde ja die Kooperation mit dem Musikverein und dem Konzerthaus (beide richteten bisher wechselweise das Musikfest der Festwochen aus) beendet.

Musikvereinschef Angyan ficht das nicht an. Er hat andererseits vernommen, dass Zierhofer-Kin "Oper und Konzert als sterbende Spezies betrachtet". Mit einem neuen Musikfest (70.000 Karten, also mehr als die Festwochen insgesamt) will er eine kleine Widerlegung der Todesthese erbringen. Von 6. Mai bis 10. Juni 2018 wird eine internationale Orchesterolympiade veranstaltet. Die Wiener Orchester sind dabei. Neben den Berliner Philharmonikern (Dirigent Simon Rattle), Daniel Barenboims Staatskapelle Berlin und dem Philadelphia Orchestra ist auch das Cleveland Orchestra zugegen.

Unter Franz Welser-Möst spielt es als "Prometheus-Projekt" alle Beethoven-Symphonien. Als weitere Festivalschwerpunkte gelten Debussy und Bernstein. Pianisten? Martha Argerich, Maurizio Pollini, Helene Grimaud und Yuja Wang sind zu hören. Daneben singen u. a. Ian Bostridge und Diana Damrau. Den Ausfall der Festwochen-Gelder (200.000 Euro) deckt man durch Teile einer vor längerem gemachten Erbschaft ab, die für Sonderprojekte da ist. (tos, 30.11.2017)