Dass in der POLIZEI WIEN ein Mensch mit Humor sitzt, zeigt sich immer wieder an Tweets, die von dort kommen. Am Mittwoch verstieß aber der anonyme Autor gegen den ersten Leitsatz des angewandten Boulevardismus, der danach verlangt, dass normale Wetterphänomene umgehend zur Katastrophe aufgeblasen werden.

Jedenfalls veröffentlichte die PolDionWien ein Foto eines teileingeschneiten Polizeiautos mit dem kalmierenden Text: "Keine Panik liebe Autofahrer – es ist "nur" #Schnee! #coolbleibenoderaufdieBimumsteigen".

Der Autor muss aufpassen, sonst fällt er – wie Krawallzeitungsverweigerer Christian Kern – bei den einschlägigen Erzeugnissen in Ungnade. Wo sie doch wegen der paar Zentimeter (in Wien) "Schneehölle" oder "Kommt jetzt der härteste Winter seit der Eiszeit?" titeln wollten ...

In der "Krone" bekam Kern ja seine halbseitige Watschen (unter dem Titel "Frustbewältigung"), weil er auf Facebook und Twitter die türkis-blauen Gespräche kritisch kommentiert. Dafür suchte man in der "Krone" vergeblich den Tweet mit zwei Fallfehlern von Sebastian Kurz über die Schulreform, über den sich das Netz derzeit abhaut. Was auch ungerecht ist. Chefs haben eben oft keine Zeit, in ihrem Namen abgesetzte Texte gegenzulesen. Wenn in einem problematischen Urteil "gebart" statt "gepaart" steht (wenigstens nicht Gepard) oder eine sonst sehr deutschtümelnde FP-Mandatarin über die furchtbaren Auswirkungen der Flüchtlinge auf "Kindergrippen" (statt -krippen) schwurbelt ...(Hans Rauscher, 30.11.2017)