Neu-Delhi/Colombo – Im Süden Indiens sind durch den Zyklon "Ockhi" mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Der Wirbelsturm hatte erst die Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala heimgesucht und zog dann westwärts aufs Meer hinaus über die Inselgruppe der Lakkadiven hinweg. Am Sonntag erreichte er Geschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde. Es wird erwartet, dass er sich über der Arabischen See schnell abschwächt.

Tote in Tamil Nadu und im angrenzenden Kerala

Nach Angaben des Zivilschutzes kamen acht Menschen in Tamil Nadu an der Ostseite der indischen Südspitze ums Leben, 16 Tote wurden im westlich angrenzenden Staat Kerala gezählt. Hunderte Häuser wurden zerstört, Bäume entwurzelt und Stromleitungen zerrissen. Aus den beiden Bundesstaaten wurden am Sonntag noch zusammen rund 180 Fischer vermisst. "15 Schiffe, fünf Überwachungsflugzeuge und fünf Hubschrauber suchen die Küstengebiete ab, um die Männer zu finden", sagte Zivilschutzchef Rajendra Ratnoo in Tamil Nadu.

Von den Lakkadiven-Inseln wurden zunächst keine Opfer gemeldet. Allerdings beschädigte der Zyklon dort etliche Häuser und die zentrale Meerwasserentsalzungsanlage in Kavaratti, der Hauptstadt der Bundesstaates Lakshadweep.

Millionen ohne Strom

Der Wirbelsturm wütete am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von 130 Stundenkilometern – Bäume wurden entwurzelt, Millionen waren ohne Strom. Behördenangaben zufolge gab es in Sri Lanka sieben Tote. Den Vorhersagen zufolge sollte der Sturm an Kraft weiter zunehmen.

Die meisten Menschen wurden durch umstürzende Bäume getötet. Einem indischen Behördenvertreter zufolge wurden zudem schätzungsweise hundert Menschen an Bord von Fischerbooten vermisst, die noch auf See unterwegs waren. Indiens Verteidigungsministerin Nirmala Sitharaman sagte am Freitag, es seien Kriegsschiffe entsandt worden, um die Küste im Südosten abzusuchen. Touristen in Kochi im südlichen Bundesstaat Kerala wurden aufgefordert, die Strände wegen der hohen Wellen zu meiden.

Schwere Stürme

Die indische Ostküste wird zwischen April und Dezember regelmäßig von schweren Stürmen getroffen. 1999 kamen mehr als 8.000 Menschen durch einen Zyklon im östlichen Bundesstaat Orissa ums Leben. (APA, 1.12.2017)

Schwere Regenfälle in Bangalore, Indien.

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Arbeiter entfernen einen umgestürzten Baum in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas.

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In Colombo wurden durch "Ockhi" Bäume umgerissen.

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Am Strand Colombos brachen hohe Wellen.

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