Flüchtlinge und Migranten in einem Lager nahe der libyschen Hauptstadt Tripolis.

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Genf – Die Vereinten Nationen wollen bis Jahresende 15.000 Flüchtlinge, die in Libyen festsitzen, in ihre Heimat zurückbringen. Das berichtete ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf. Die Rückführung mit Flugzeugen werde von der EU finanziert. Die EU und die Afrikanische Union hatten sich in dieser Woche auf einen Evakuierungsplan geeinigt.

Offiziell nicht-schutzbedürftigen Migranten soll so eine "gesichtswahrende" Rückkehr in ihre Heimat ermöglicht werden. Viele wollten zurück nach Nigeria, Gambia und Guinea.

Aufstockung des Rückkehrprogramms

In dem von Gewalt zerrissenen nordafrikanischen Land sollen Schätzungen zufolge zwischen 400.000 und eine Million Migranten unter katastrophalen Bedingungen festsitzen und auf eine Überfahrt nach Europa hoffen. Die IOM dehne ihr bisheriges Rückkehrprogramm, mit dem in diesem Jahr bereits 14.000 Flüchtlinge zurückgebracht wurden, nun deutlich aus, hieß es weiter. "

Die Aufstockung des Rückkehrprogramms mag das Ausmaß der Not der Migranten in Libyen nicht vollständig lindern, aber es ist unsere Pflicht, Flüchtlinge aus den Gefangenenlagern herauszuholen. Das muss absolute Priorität haben", sagte IOM-Chef Lacy Swing. Die Teilnahme an der Aktion sei freiwillig, niemand werde gezwungen. (APA, 1.12.2017)