Schulbildung braucht man, sonst bekämen wir es womöglich gar mit einer Erwachsenengeneration zu tun, die nicht einmal mehr einen fehlerfreien Tweet ins Handy dertippt. Der jüngste Schrei in der großen Schulverbesserungsdebatte: Probieren wir es doch mit Zuckerbrot und Peitsche für die Lehrer! Die sind zwar, anders als unsere Regierungsspitzen, akademisch gebildet, aber gerade deshalb kann man diesem verschlagenen Paukerpack nicht über den Weg trauen.

Daher muss man ihre Leistung observieren und objektivieren. Die Frage ist nur, wie man dies am besten macht. Die Schüler ihre Lehrer benoten zu lassen, wäre heikel, weil auf diese Weise leicht fachfremde Kriterien wie Rachsucht, Unfug oder Schabernack ins Spiel kommen könnten.

Denkbar wäre aber die Einführung eines neuen Funktionärstypus, einer Art Mixtur aus Schul-, Block- und Säckelwart, die dem Unterricht in jeder Klasse beiwohnt und dem verantwortlichen Pädagogen bei guter Erreichung der türkisblauen Bildungsziele am Ende der Schulstunde einen Fünfer Trinkgeld reibt.

Andere Möglichkeit: flächendeckende Videoaufnahme aller Unterrichtsstunden mit anschließender Evaluation durch geschultes Evaluationspersonal, das freilich der Objektivität halber selbst durch Evaluationsevalueure zu evaluieren ist. Billig wird das nicht werden. Aber für gute Bildung darf man halt keine Kosten scheuen. (Christoph Winder, 4.12.2017)