Berlin – Die Berlinale wird zum ersten Mal in ihrer Geschichte mit einem Animationsfilm eröffnet. Zum Auftakt des Festivals werde am 15. Februar 2018 als Weltpremiere Wes Andersons "Isle of Dogs – Ataris Reise" gezeigt, teilten die Berliner Filmfestspiele am Montag mit. Anderson ist ein echter Berlinale-Stammgast.

Im internationalen Wettbewerb um den Goldenen Bären zeigte der Texaner bereits drei Filme: "Die Royal Tenenbaums" (2002), "Die Tiefseetaucher" (2005) und "Grand Budapest Hotel (2014)", der den Großen Preis der Jury gewann. "Isle of Dogs – Ataris Reise" sei ein Film, der mit dem verzaubernden Wes-Anderson-Stil begeistere, erklärte Festivaldirektor Dieter Kosslick. Seine Ankündigung des Eröffnungsfilms fällt mitten in die erbittert geführte Debatte um die Zukunft der Berlinale.

Für Montagabend war eine Diskussion mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Berlinale-Kritikern geplant. In einer Petition hatten 79 Regisseure, darunter Fatih Akin, Volker Schlöndorff und Maren Ade, eine Neuausrichtung und Verschlankung der Berlinale gefordert – und indirekt auch Kritik an Kosslick geübt, dessen Vertrag 2019 ausläuft.

"Isle of Dogs – Ataris Reise" erzählt von dem 12-jährigen Atari aus Japan. Als durch einen Regierungserlass alle Hunde der Stadt Megasaki City auf eine riesige Mülldeponie verbannt werden, sieht sich der Bub zum Handeln gezwungen. Mit einem Rudel Hunde macht er sich auf, die Zukunft der ganzen Präfektur zu retten.

Die animierten Figuren werden von Schauspielern wie Bryan Cranston, Bill Murray, Jeff Goldblum, Scarlett Johansson, Tilda Swinton und Harvey Keitel gesprochen. "Isle of Dogs – Ataris Reise" startet nach Angaben der Berlinale am 23. März 2018 in den USA. Weltweit werde der Film ab April 2018 in die Kinos kommen. Der Film läuft im offiziellen Wettbewerb um den Goldenen Bären. Die Berlinale zeigt vom 15. bis 25. Februar wieder rund 400 Filme aus aller Welt. (APA/dpa, 4.12.2017)