Innsbruck – Die Astrophysikerin Michela Mapelli erhält einen mit zwei Millionen Euro dotierten Förderpreis des Europäischen Forschungsrats (ERC). Der ERC Consolidator Grant ist auf fünf Jahre dotiert, teilte die Uni Innsbruck in einer Aussendung mit. Mapelli ist seit September 2017 Professorin am Institut für Astro- und Teilchenphysik und erforscht die Entstehung binärer Schwarzer Löcher.

Die EU fördert über den ERC Grundlagenforschung in Europa. Vergeben werden Starting Grants und Consolidator Grants für Nachwuchswissenschafter sowie Advanced Grants für etablierte Forscher.

Mapelli will die Fördermittel für ihr Forschungsprojekt "Demoblack" verwenden, das dazu beitragen soll, "Vorhersagen für künftige Beobachtungen mit Gravitationswellen-Interferometern zu treffen", so die Physikerin. Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen im Februar 2016 habe bestätigt, dass es binäre Schwarze Löcher gebe, die überraschend massive Objekte (über 20 Sonnenmassen) beherbergen könnten. Die meisten theoretischen Modelle würden aber solche massiven schwarzen Löcher nicht voraussagen, sagte Mapelli.

Simulation im Sternhaufen

Aktuelle Modelle würden sie entweder vernachlässigen oder in idealisierten Systemen erforschen. "Mit Demoblack werde ich zum ersten Mal ein brauchbares Erklärungsmodell für das Vorkommen binärer Schwarzer Löcher entwickeln, indem ich realistische Dynamiken Schwarzer Löcher modelliere. Dafür schlage ich einen neuartigen Ansatz vor: Ich werde die Bildung von binären Schwarzen Löchern in Sternhaufen simulieren", erläuterte die Astrophysikerin.

Mapelli wurde 1977 in Mailand geboren und ist seit September 2017 Professorin am Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck. Dort leitet sie die Arbeitsgruppe Extragalaktische Astrophysik. Seit 2011 forscht sie außerdem als "Permanent Researcher" am Observatorium in Padua. Für ihre Arbeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem "Merac Prize for Best Early Career Researcher in Theoretical Astrophysics", den die European Astronomical Society (EAS) alle zwei Jahre vergibt. (APA, 5.12.2017)