Der Start für die neue macOS-Ausgabe "High Sierra" ist für Apple eher holprig verlaufen. Zuerst wurde ein Fehler bekannt, bei dem das Verschlüsselungstool bei Laufwerken mit dem APFS-Dateisystem anstatt des Kennworthinweises das Kennwort selbst anzeigte. Und erst kürzlich schlugen Sicherheitsforscher Alarm, weil es einfach möglich war, sich ohne Passwort im System anzumelden und volle Rechte zu erlangen.

Nun gibt es ein neues Problem. Dieses gefährdet zwar keine Logins, kann aber vor allem bei älteren Mac-Modellen zu erheblichen Perfomance-Einbrüchen führen. Die Ursache scheint trivial zu sein: Apple hat einen Kalendermonat im System falsch angelegt.

Ältere Macs können vom Datumsfehler spürbar verlangsamt werden.
Foto: Apple

Dezember als 13. Monat

Offenbar hat der Dezember die Nummer 13 erhalten, was bei der Verwendung diverser Programme seit Monatsanfang Schwierigkeiten macht. Weil für Timestamps die Übergabe der Zahl 13 für den Monat nirgendwo erwartet wird – das Jahr hat bekanntlich nur 12 Monate – füllen sich die Systemkonsole und Logdatei mit der Fehlernachricht "Month 13 is out of bounds."

Techjournalist Rob Griffiths hat den Fehler dokumentiert. Bei ihm werden sekündlich zwischen zwei und 20 neue Einträge generiert. Die schiere Flut an "Out of bounds"-Meldungen kann auf Geräten mit schwächerer CPU, weniger RAM und langsameren Festplatten spürbare Auswirkungen haben. Der Fehler dürfte tatsächlich neu mit "High Sierra" aufgetaucht sein, andernfalls wäre er schon im vergangenen Jahr beobachtet worden.

Griffiths übt nun scharfe Kritik an Apple. "Für meine Arbeit verlasse ich mich auf meine Macs und macOS. Ich erwarte, dass sie gut funktionieren", erklärt er. "Das war auch jahrelang der Fall. Aber neuerdings kann der Abwärtstrend bei der Softwarequalität nicht mehr ignoriert werden." Er ruft Apple auf, nächstes Jahr auf neue macOS-Features zu verzichten und stattdessen den Fokus auf Qualität und Stabilität zu richten.

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Seit 2. Dezember kam es zu Neustarts von Geräten mit iOS 11.
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Problem sorgt auf iPhones für Neustarts

Gravierender betroffen von dem Kalenderproblem ist allerdings Apples mobiles System iOS. Dort sorgte die fehlerhafte Zuweisung seit dem 2. Dezember zu Neustarts von iPhones und iPads. Nutzer mussten sich bislang mit der manuellen Änderung des Datums behelfen.

Dass die Zeit drängt, scheint auch Apple klar geworden zu sein. Denn das erst in die Vorabbegutachtung geschickte Update auf iOS 11.2 ist nun in finaler Version verfügbar, berichtet 9to5Mac. Wer verhindern will, dass das eigene Gerät durch den "Monat 13" zu Neustarts gezwungen wird, sollte dieses baldmöglichst installieren.

Das Update bringt auch eine Reihe anderer Verbesserungen und Features mit. Apple Pay erhält nun das "Cash"-Feature, mit dem sich Geld zwischen Freunden und Familienmitgliedern verschicken lässt. Dazu unterstützen das iPhone 8 und iPhone X nun schnelleres Wireless Cahrging. (red, 05.12.2017)