Dubai – Der Sohn des von Huthi-Rebellen getöteten jemenitischen Ex-Präsidenten Ali Abdullah Saleh hat einem TV-Bericht zufolge zu einem Rachefeldzug gegen die Aufständischen aufgerufen. "Ich werde den Kampf anführen, bis der letzte Huthi aus dem Jemen vertrieben ist", zitierte der TV-Sender al-Ekbariya am Dienstag Ahmed Ali Saleh. Die Gefolgsleute seines Vaters sollten Jemen "von den iranischen Huthi-Milizen" zurückerobern. "Das Blut meines Vaters wird für den Iran zur Hölle werden", sagte der unter Hausarrest in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebende Ahmed Ali dem Sender, der im Besitz Saudi-Arabiens ist. Die Echtheit des Berichts konnte zunächst nicht überprüft werden.

Saleh war am Montag bei einem Angriff von Huthi-Rebellen südlich der Hauptstadt Sanaa getötet worden. Sein Tod ist ein Rückschlag für Saudi-Arabien, das sich im Jemen einen Stellvertreterkrieg mit seinem Erzrivalen Iran liefert.

ORF-Außenpolitikchef Andreas Pfeifer zur Lage im Jemen: "Bisher spricht wenig dafür, dass es eine Wende zum Besseren wird." ("ZiB 13")
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Gegner der anerkannten Regierung

Saleh war bis zu den Aufständen des Arabischen Frühlings an der Macht, spielte aber auch danach eine wichtige Rolle. Er war mit den Huthi-Rebellen zunächst verbündet, weil beide den international anerkannten Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi zum Feind hatten. Doch Rivalitäten um das gemeinsam beherrschte Gebiet, darunter Sanaa, führten zum Zerwürfnis. Am Mittwoch eskalierte der Konflikt so sehr, dass sich die früheren Verbündeten schließlich offen bekämpften.

Die schiitischen Huthis werden vom Iran unterstützt, während die internationale Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens Hadi wieder zur Macht verhelfen will. Zuletzt half die Koalition auch Salehs Einheiten mit Luftangriffen.

Ahmed Ali war Kommandeur der jemenitischen Elitetruppe Republikanische Garden. Wo er und andere Mitglieder des Familienclans sich derzeit aufhalten, ist nicht bekannt. Er war Botschafter in den VAE, bevor die Emirate sich der saudiarabischen Allianz anschlossen, um die von Saleh damals unterstützten Huthis zu bekämpfen. Daraufhin wurde Ahmed Ali in Abu Dhabi unter Hausarrest gestellt. Seine erste öffentliche Erklärung könnte darauf hindeuten, dass seine ehemaligen Gegner in der Allianz ihn nun im Kampf gegen die Huthis einsetzen könnten. (Reuters, 5.12.2017)