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Demonstranten unterstützten die Polizei von Honduras, die ihrerseits nicht gegen Proteste vorgehen will.

Foto: Reuters/ Jorge Cabrera

Tegucigalpa – In Honduras haben verschiedene Polizeieinheiten die Durchsetzung des nach der umstrittenen Präsidentenwahl verhängten Ausnahmezustands verweigert. Hunderte Polizisten verließen am Montag ihre Kasernen nördlich der Hauptstadt Tegucigalpa und erklärten, den Ausnahmezustand nicht umsetzen und nicht gegen Demonstranten vorgehen zu wollen, die seit Tagen gegen den Wahlausgang protestieren.

Unterstützung erhielten die Beamten von hunderten applaudierenden Einwohnern. Die Behörden des Landes erklärten dagegen, die Polizisten gingen wegen Gehaltsfragen auf die Straße.

Knapper Ausgang

Mehr als eine Woche nach der Abstimmung war die Auszählung der Stimmen am Montag beendet worden. Ein Wahlsieger wurde offiziell aber nicht verkündet. Den Ergebnissen zufolge kam der amtierende rechte Staatschef Juan Orlando Hernandez auf 42,98 Prozent der Stimmen, sein linksgerichteter Herausforderer Salvador Nasralla auf 41,39 Prozent.

Die Regierung hatte am Freitag einen zehn Tage währenden Ausnahmezustand über das zentralamerikanische Land verhängt, um Proteste der Opposition zu unterbinden. (APA, 5.12.2017)