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Das Spiel ist für fast zwölf Prozent des Traffics auf der Ethereum-Blockchain verantwortlich.

Foto: Reuters/ CARLO ALLEGRI

Wien – Dass Katzen bereits seit langem Zeit die Herrscher des Internets sind, ist hinlänglich bekannt. Da kommt der aktuelle Kryptowährungshöhenflug gerade recht. Denn die Vierbeiner krallen sich jetzt auch die Blockchain.

Konkret geht es um das virtuelle Sammelspiel "Crypto Kitties". Bisher haben dabei umgerechnet drei Millionen US-Dollar den Besitzer gewechselt, berichtet das deutsche Portal heise.de. Und das, obwohl das Spiel erst vor einer Woche gestartet wurde. "Crypto Kitties" basiert auf der Ethereum-Blockchain und ist laut der Website für fast zwölf Prozent des Netzwerktraffics verantwortlich.

Konzept vergleichbar mit "Pokémon"

Es geht darum, digitale Kätzchen zu sammeln, zu tauschen oder zu kaufen, sie wachsen zu lassen und dann wieder zu verkaufen. Das Konzept ist vergleichbar mit "Pokémon".

Wie im wahren Leben hat jede Katze ihre Eigenheiten und besonderen Charakterzüge. Diese können in weiterer Folge auch an den "Nachwuchs" weitergegeben werden. Ziel des Spiels ist, Katzen mit möglichst seltenen und einzigartigen Attributen zu bekommen.

Die Erfinder haben sich einen neuen Zugang zu einem alten Sammelprinzip überlegt. "Crypto Kitties" läuft als Smart Contract auf der Ethereum-Blockchain, wobei eine Katze einem Token (einer Werteinheit) entspricht – so wie die Kryptowährung Ethereum.

Jede Katze hat eigene Charaktereigenschaften, fast wie im wahren Leben.
Foto: (c) CryptoKitties

Kätzchen werden Mangelware

Zwei Katzen können eine weitere erzeugen, das ist der Grund, warum Menschen für viel oder auch wenig Geld Kätzchen kaufen. Bei Smart Contracts gibt es immer nur ein begrenztes Angebot an Tokens – somit werden sich auch die Miezen zu Mangelware entwickeln. Ende 2018 sollen die Geburten gestoppt werden.

Im Viertelstundentakt entsteht ein neues Kätzchen, das zum 1,5-Fachen des Durchschnittspreises der vergangenen fünf Tokens angeboten wird. Der Preis fällt in den darauffolgenden 24 Stunden, bis sich ein neuer Besitzer der Katze annimmt. Mit einem fixen Start- und Endpreis können Inhaber ihre Katzen auch zum Verkauf anbieten.

Finanztransaktionen werden in Ethereum abgehandelt. Wie "Futurezone" berichtet, hat das wertvollste Online-Kätzchen bisher einen Wert von 99.219 Euro erzielt.

"Die 'Crypto Kitties' sind ein cleverer Mix aus Kryptowährung und Tamagotchi mit einer ordentlichen Prise Börsenhandel. Und mit Katzen natürlich", schreibt Johnny Haeusler in seiner "Wired"-Kolumne.

Einfluss auf Traffic

Transaktionen in der Blockchain sollen sich bereits spürbar verlangsamt haben. Den Zahlen der Website "ETH Gas Station" zufolge gehen fast zwölf Prozent des Traffics auf das Spiel zurück. Aufgrund der derart rasant steigenden Nachfrage mussten die Entwickler schon die Gebühren für die Geburt einer neuen Katze erhöhen. (and, 5.12.2017)