Heidelberg – "Erstes Licht" meldet das Max-Planck-Institut für Astronomie für ein neues astronomisches Beobachtungsgerät – der Ausdruck bezieht sich auf den feierlichen Moment, wenn ein Teleskop das erste Licht eines Gestirns empfängt. In diesem Fall handelt es sich um den Echelle SPectrograph for Rocky Exoplanet and Stable Spectroscopic Observations ("Espresso"), der am Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile installiert wurde.

Die Testbeobachtungen umfassten Beobachtungen von Sternen und bereits bekannten Planetensystemen, danach aber wird es ernst: Espresso soll nämlich als "Planetenjäger" mit noch nie dagewesener Präzision nach Exoplaneten suchen, indem es nach winzigen Veränderungen im Licht der Sterne fahndet, um die solche Planeten kreisen.

Suche nach kleinen Planeten

Das Gerät kann im Spektrum eines Sterns, der von einem Planeten umkreist wird, winzige Verschiebungen nachweisen. Diese sogenannte Radialgeschwindigkeitsmethode basiert darauf, dass die Anziehungskraft des Planeten einen Einfluss auf seinen Mutterstern hat, wodurch er leicht "wackelt".

Je weniger Masse der Planet hat, desto kleiner fällt diese Ausgleichsbewegung des Sterns aus. Gerade kleine Gesteinsplaneten sind für uns aber besonders interessant, weil auf ihnen Leben ähnlich dem irdischen möglich sein könnte. Espresso, das das Licht aus allen vier VLT-Teleskopen zusammenführen und damit die Lichtsammelleistung eines 16-Meter-Teleskops erreichen wird, soll dazu in der Lage sein, einige der leichtesten Planeten zu finden, die je entdeckt wurden. (red, 6. 12. 2017)