Wien/Eisenstadt – Ein ranghoher Gefängnispsychologe ist von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt wegen Amtsmissbrauchs und Verletzung des Amtsgeheimnisses zur Anklage gebracht worden. Der Leiter des Psychologischen Dienstes in einer Justizanstalt muss sich am 15. Dezember vor einem Wiener Schöffensenat verantworten, gab die Sprecherin des Landesgerichts für Strafsachen, Christina Salzborn, am Mittwochabend bekannt.

Über den Fall hatten im vergangenen März erstmals die "Salzburger Nachrichten (SN)" ausführlich berichtet, nachdem die Generaldirektion für den Strafvollzug gegen den Psychologen Anzeige erstattet hatte. Dieser soll sensible Daten von Häftlingen an Studenten weitergegeben haben. Der Chefpsychologe hatte bis 2016 einen Lehrauftrag an der Universität Wien inne und betreute die Masterarbeiten von Psychologie-Studenten.

Einverständnis

Im Zuge einer Forschungsarbeit an "seiner" Justizanstalt dürften Daten von Häftlingen erhoben und verarbeitet worden sein. Dem Vernehmen nach soll das allerdings mit Einverständnis der betroffenen Insassen erfolgt sein. Der Psychologe wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe an eine andere Dienststelle versetzt. (APA, 6.12.2017)