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Seit dem Chaos um die Dienst- und Urlaubspläne der Piloten verstärken Gewerkschaften ihren Kampf um Tarifverträge.

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Dublin – Der Billigflieger Ryanair hat seinen irischen Piloten Konsequenzen für den Fall angedroht, dass die Flugkapitäne in der nächsten Woche für einen Streik stimmen sollten. In einer Kurzmitteilung der Fluggesellschaft an die Piloten vom Mittwoch heißt es, dass Gehälter und Barzuschüsse gekürzt und Beförderungen ausgesetzt werden könnten.

Zudem zählten Versetzungen an andere Standorte zu den möglichen Maßnahmen.

Die irischen Piloten wollen nächste Woche Mittwoch und Donnerstag über einen Ausstand abstimmen. Die Vereinigung der Flugkapitäne hatte von Ryanair die Anerkennung gefordert. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft sagte, dass sich das Unternehmen nicht zur Kommunikation mit Angestellten äußere.

Erster Streik

In Italien kündigte die Gewerkschaft ANPAC inzwischen einen vierstündigen Ausstand von Piloten und Kabinenpersonal für Freitag kommender Woche an. Es wäre der erste Streik in der Geschichte Ryanairs. Laut einem Sprecher der Fluggesellschaft wurden in Italien bereits fünf Streiks angekündigt, später wurden sie alle jedoch wieder abgesagt. Man rechne nicht mit Arbeitsniederlegungen in Italien.

Seit dem Chaos um die Dienst- und Urlaubspläne der Piloten verstärken Gewerkschaften ihren Kampf um Tarifverträge bei Ryanair. In Deutschland und Portugal formierten sich Tarifkommissionen von Ryanair-Piloten, um das Management zu Verhandlungen zu bewegen. Bisher erkennt der Billigflieger Gewerkschaften nicht an. Stattdessen werden die Arbeitsbedingungen in kollektiven Verhandlungen mit Mitarbeiterausschüssen an den 87 Standorten einzeln festgelegt. Das kommt nach Auffassung von Ryanair Tarifverhandlungen gleich. (APA/Reuters, 6.12.2017)