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Nicht jedes iPhone nutzt auch die aktuellste iOS-Version.

Foto: LUCAS JACKSON / REUTERS

Im Vergleich zur Android-Welt ist die Update-Situation unter iOS geradezu vorbildlich. Das wird sich wohl auch auf absehbare Zeit nicht ändern, und doch scheint auch in der Apple-Welt die Verbreitung neuer Softwareversionen langsamer zu werden. Dies legen zumindest die aktuellsten Zahlen von Apple selbst nahe.

Vergleiche

Ende November liefen rund 59 Prozent sämtlicher Apple-Smartphones und -Tablets mit iOS 11, während 33 Prozent auf iOS 10 verharrten und 8 Prozent auf noch älteren Softwareversionen. Das ist zwar weiterhin ein sehr guter Wert, und doch verbreitet sich die aktuellste Softwareversion damit langsamer als ihre Vorgänger. iOS 9 war zum selben Zeitpunkt bereits bei 70 Prozent sämtlicher User angekommen, iOS 10 immer noch bei 63 Prozent. Selbst iOS 8, das vielen Nutzern mit deutlich gestiegenen Anforderungen für den benötigten Speicherplatz Probleme bereitete, war zu diesem Zeitpunkt schon über der 60-Prozent-Hürde.

Drängeleien

Dieser Effekt verwundert umso mehr, als dass Apple seine User so offensiv wie nie zuvor um Upgrade drängt. Das Update wird nicht nur automatisch heruntergeladen, das System erinnert auch laufend daran. Wer hier mal den falschen Button erwischt, sieht sich am nächsten Morgen mit einem installierten iOS 11 konfrontiert.

Spurensuche

Bleibt also die Frage, wieso es zu dieser Verlangsamung der iOS-Verbreitung kommt. Dies lässt sich aus dem vorliegenden Zahlenmaterial natürlich nicht herauslesen, insofern bleibt nur die Möglichkeit zu spekulieren. Einerseits zeigt die Entwicklung der iOS-Kurve, dass es in den letzten Wochen ein merklichen Schub für iOS 11 gegeben hat. Dies wäre etwa erklärbar, indem Nutzer älterer iPhones auf die Verfügbarkeit des iPhone X gewartet hätten, das ja erst deutlich später im Jahr als andere iPhone-Generation veröffentlicht wurde. Zudem braucht das Upgrade aber natürlich auch jede Menge Platz auf dem Gerät, den manche einfach nicht freischaufeln wollen. Und ein gewisser Teil der User könnte davon abgeschreckt werden, dass einige alte 32-Bit-Apps nach dem Update nicht mehr genutzt werden können.

Anzuraten ist das Verharren auf iOS 10 übrigens nicht: Apple hat mit iOS 11 eine Fülle an kritischen Sicherheitslücken geschlossen. Einen separaten Support für die ältere Betriebssystemversion gibt es aber nicht, so dass aus einer Sicherheitsperspektive ein Upgrade unausweichlich ist. (red, 7.12.2017)