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In Italien sind in den vergangenen Jahren mehrere Kinder ums Leben gekommen, die von ihren Eltern stundenlang im Auto gelassen wurden.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Rom – Italien will Auto-Kindersitze mit einem elektronischen Signal einführen, um zu verhindern, dass Kleinkinder im Wagen vergessen werden. Die Verkehrskommission der Abgeordnetenkammer hat bereits grünes Licht für die Maßnahme gegeben, die jetzt vom italienischen Parlament verabschiedet werden muss.

Für die Einführung der Kindersitze mit elektronischem Signal waren 65.000 Unterschriften gesammelt worden. In Italien sind in den vergangenen Jahren mehrere Kinder ums Leben gekommen, die von ihren Eltern stundenlang im Auto gelassen wurden. Der jüngste Fall ereignete sich im Juni, als eine Mutter aus der Toskana ihre 16 Monate alte Tochter im Kindersitz vergaß, das Kind starb.

Meist Kleinkinder betroffen

Laut der US-Organisation Kidsancar.org seien in den USA seit 1998 insgesamt 742 Kinder im Auto ums Leben gekommen, weil sie vergessen wurden. Bei 87 Prozent der Fälle handle es sich um Kleinkinder bis zu drei Jahren.

Italien will auch die Strafen für das Hantieren mit Smartphones am Steuer verschärfen. Wer künftig sein Smartphone oder auch ein artverwandtes Gerät im Straßenverkehr benutzt, soll mit Führerscheinentzug bis zu sechs Monaten bestraft werden, plant die Verkehrskommission. Die Geldstrafen werden auf bis zu 1.294 Euro erhöht. Die Straßenverkehrsordnung sieht zurzeit den Führerscheinentzug vor, wenn man innerhalb von zwei Jahren zwei Mal beim Hantieren mit dem Smartphone am Steuer erwischt wird. Die strengeren Maßnahmen seien notwendig geworden, da immer mehr Unfälle von Autofahrern verursacht werden, die von ihren Handys abgelenkt waren, verlautete es in der Kommission. (APA, 7.12.2017)