Sky-Chef Carsten Schmidt hat die Vermarktung in Deutschland von Fußball-Vereinen und Profis über eigene Medienangebote kritisiert. Besonders klubeigene TV-Sender sind dem Chef des Pay-TV-Anbieters Sky Deutschland ein Dorn im Auge. Damit werde "eine Grenze überschritten", sagte Schmidt dem Magazin GQ Gentlemen's Quarterly.

Die Klubs würden für die eigenen Programme Zeit von Spielern und Trainern fordern. "Da ist für mich eine Grenze überschritten, weil uns als wirtschaftlich ins Risiko gehenden Partner diese Zeit dann eben nicht mehr zur Verfügung steht", sagte Schmidt. Der Zuschauer erwarte "eine unabhängige journalistische Betrachtung, die nicht durch eine Vereinsbrille geprägt sei." Der aktuelle Trend "gefällt mir nicht und er muss korrigiert werden", so Schmidt.

Sky hatte 2012 die Fußballrechte für 485 Millionen Euro gekauft, seither sind die Preise deutlich gestiegen. Dass sich die Summen unendlich in die Höhe treiben lässt, glaubt Schmidt nicht: "Aus meiner Sicht ist der Preis nicht unendlich steigerbar, wenn man ernsthafte Partnerschaften hat. Möglicherweise gibt es aber Unternehmen, die mit dem Fußball im eigentlichen Sinne nicht das Geschäft machen möchten, dann entsteht eine Sondersituation. Aber vielleicht will der Fußball ein solches Hyperwachstum auch gar nicht mehr." (sid, 7.12.2017)