Wann, wenn nicht jetzt, ist Zeit für Hygge, den Wohntrend aus Dänemark, der uns per Wohnzeitschriften schon das ganze Jahr über verfolgt? Was das noch einmal war? Hygge zeichnet ein ganz bestimmtes Bild von Gemütlichkeit, eine Art Kampf-Cocooning. Zu diesem Bild gehören eine kuschelige Sofa-Burg, Zeit mit Freunden, eine dampfende Tasse Tee, Kerzenlicht in jeder Ecke, Kaminfeuer und nach Möglichkeit ein schnurrender Kater. Dass dies eher zur Vorweihnachtszeit, denn zu einem heißen Augusttag passt, ist klar. Umso besser, dass es gerade jetzt zwei neue Geschäfte mit skandinavischem Design gibt. Schließlich will so eine kuschelige Hygge-Höhle ausgestattet sein.

In der Shopping City Süd eröffnete vor kurzem die dänische Kette "Søstrene Grene" ihre erste Filiale in Österreich, wo es Schnickschnack ohne Ende gibt. Kissen, Schächtelchen, Bilderrahmen, Geschirr, Vasen, Schalen, Küchenutensilien, Bastelsachen, Party- und Geschenkartikel, Schul- und Bürobedarfsartikel, Spielzeug und das ganze en masse.

Unterm Strich erinnert die Sache an die Billig-Design-Linie "Flying Tiger", nur viel dänischer, tantenhafter und eben mehr "Hygge". Das Konzept beruht auf der Geschichte der Schwestern Anna und Clara Grene, welche die Kette 1973 im dänischen Aarhus gründeten: "Mit einem neugierigen und kreativen Geist können selbst die kleinsten Dinge zu etwas Wundervollem werden", so bewerben sie ihre Philosophie. Mittlerweile gibt es Filialen in Frankreich und Spanien ebenso wie in Japan und Island.

Erst vor wenigen Tagen eröffnete in der Wiener Neubaugasse 57 das "Copenhagen Hus", wo die gebürtige Dänin Ea Marie Jensen und Victoria Rupnik skandinavisches Wohn- und Accessoires-Allerlei anbieten. Jensen führt bereits das dänische Kindermodegeschäft "Dotkind", das sich auf der gegenüberliegenden Seite der Neubaugasse befindet. Auch im "Copenhagen Hus" gibt es jede Menge Dinge, die das Leben schöner und gemütlicher machen sollen. Neben Wohnaccessoires wie Vasen, Lampen, Decken, etc. gibt es hier Kosmetik, Schmuck und sogar dänische Delikatessen. Die hier vertretenen Marken heißen u. a. Skagen, Monograph, Norman Copenhagen oder Muuto.

Wem der Sinn nach Handfesterem, "hyggefreierem" skandinavischem Design steht, dem bleibt das seit längerem etablierte Geschäft "Scandinavian Design House" am Wiener Rudolfsplatz 13 a und in der Grazer Stubenberggasse 2, wo sich jede Menge Klassiker finden lassen. Namen gefällig? Eero Aarnio, Fritz Hansen, Marimekko, Arne Jacobsen, Verner Panton und viele mehr.

Auch der Besuch von "Designqvist" in der Wiener Westbahnstraße 21 rentiert sich nicht nur vor Weihnachten. Hier hat man sich vor allem auf wunderbares skandinavisches Vintage-Design der 1950er- bis 1960er-Jahre spezialisiert, als zumindest hierzulande noch lang kein Mensch wusste, was "Hygge" ist.

Ebenfalls im siebten Bezirk, in der Siebensterngasse 17, lässt sich im Finnshop schließlich Schönes aus Finnland finden. Von Marimekko-Schürzen über Mumin-Häferl bis zu Möbeln von Artek und finnischen Spezialitäten reicht hier das Angebot. (maik, 12.12. 2107)