Bild nicht mehr verfügbar.

Großeinsatz der Polizei im Zentrum Manhattans.

Foto: AP Photo/Charles Zoeller

Bild nicht mehr verfügbar.

Die U-Bahn wurde teilweise evakuiert.

Foto: REUTERS/Edward Tobin

New York – Bei einem mutmaßlichen Anschlagsversuch mit terroristischem Hintergrund sind im New Yorker Stadtteil Manhattan vier Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten ist der Mann, an dessen Körper der Sprengsatz von primitiver Machart befestigt war, wie die New Yorker Behörden am Montag mitteilten. Näheres über die Motive des Verdächtigen wurde zunächst nicht bekannt.

Styria

Detoniert war der Sprengsatz mitten in der morgendlichen Rush Hour um etwa 07.20 Uhr Ortszeit. Die Explosion ereignete sich in einem Fußgängertunnel, der zwei U-Bahnstationen am Busbahnhof Port Authority miteinander verbindet. Der Bahnhof liegt nahe des Times Square, eine der beliebtesten Touristenattraktionen der US-Ostküstenmetropole.

Ob der Mann beabsichtigte, den einer Rohrbombe ähnelnden Sprengsatz an genau dieser Stelle hochgehen zu lassen, war nach Angaben des New Yorker Polizeichefs James O'Neill zunächst unklar. In Medienberichten hatte es zuvor geheißen, die Bombe sei vorzeitig explodiert.

Bürgermeister Bill de Blasio sprach vom "Versuch eines terroristischen Anschlags". "Gott sei Dank hat der Täter seine endgültigen Ziele nicht erreicht", fügte er hinzu. US-Präsident Donald Trump wurde umgehend über den Vorfall informiert, wie das Weiße Haus mitteilte.

Der Täter wurde als der 27-jährige Akayed Ullah identifiziert. Weitere Angaben über ihn machten die Behörden zunächst nicht. Der frühere New Yorker Polizeichef Bill Bratton sagte im TV-Sender MSNBC, nach seinen Informationen stamme der Mann aus Bangladesch und habe im Namen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gehandelt.

Der Verdächtige erlitt nach Angaben der Behörden Verbrennungen und Schnittverletzungen an Bauch und Händen. Er befand sich im Krankenhaus. Die drei Opfer trugen nach Angaben von Feuerwehrchef Dan Nigro nur leichtere Verletzungen davon. Sie litten demnach unter Ohrensausen und Kopfschmerzen.

Der Port-Authority-Bahnhof wurde nach der Explosion rasch evakuiert, die Zone abgesperrt. U-Bahnzüge hielten vorübergehend an dem Bahnhof wie auch am Times Square nicht mehr an.

Erst im Oktober war in Manhattan ein Anschlag verübt worden, bei dem acht Menschen getötet wurden. Dabei war ein Mann mit einem Kleintransporter auf einen Radweg gefahren. Der festgenommene Täter, ein 29-jähriger Usbeke, gab sich als IS-Gefolgsmann zu erkennen. Es handelte sich um den ersten Terroranschlag in New York mit Toten seit dem 11. September 2001.

Meistgenutzter Busbahnhof der Welt

Der "Port Authority Bus Terminal" in Manhattan ist nach Angaben des Betreibers der meistgenutzte Busbahnhof der Welt. Mehr als 66 Millionen Menschen steigen dort pro Jahr ein oder aus. Das sind mehr Passagiere, als der Frankfurter Flughafen jährlich befördert.

Der Busbahnhof liegt in der Nähe des Times Square und untersteht, wie viele Verkehrsmittel in der Stadt, der Hafenbehörde (englisch "Port Authority") von New York und New Jersey. (red, 11.12.2017)