Wien – Im Wiener Konzerthaus ist man derzeit zufrieden mit der Finanzsituation. "Sowohl die Vermögens- als auch die Ertragslage des Hauses sind momentan sehr stabil", umriss Präsident Christian Konrad am Montag die Saisonbilanz 2016/17. "Das Konzerthaus hat in der abgelaufenen Saison einen Umsatz von 19,6 Millionen Euro erwirtschaftet" , resümierte Konrad. 55 Prozent des Gesamtbudgets (10,8 Millionen Euro) nahm man über die Eintrittskarten ein. Gefallen ist hingegen der Anteil der öffentlichen Subventionen am Etat. Er beträgt zwölf Prozent. Intendant Matthias Naske "hat sicher das am schlechtesten subventionierte Kulturunternehmen Mitteleuropas", mahnte Konrad.

Kredit wird Thema

Ein strittiges Thema des kommenden Jahres dürfte jedoch der nach wie vor laufende Kredit aus der Generalsanierungsphase werden. Der Kredit in Höhe von 6,4 Millionen Euro wurde von der Bawag jedoch mit April 2018 gekündigt. "Wir werden uns dagegen wehren", stellte Konrad klar: "Schlecht schlafen tun wir nicht."

Schlaflose Nächte verursachen den Organisatoren auch die Besucherzahlen nicht. Intendant Naske durfte einen neuerlichen Rekord verlautbaren, stiegen diese doch seit der Saison 2011/12 kontinuierlich: von 455.600 auf aktuell 577.000 Gäste.

Vertiefung des Erlebnisses

Wachsen will man in Zukunft eher qualitativ. Es gehe, so Konrad, eher um die Vertiefung des Erlebnisses, sei man doch ein Spiegel der kulturellen Sehnsüchte der Stadt. "Wir wollen die soziale Glaubwürdigkeit der Wiener Konzerthausgesellschaft weiter etablieren", so Naske. Dementsprechend sollen auch die Kooperationen ausgebaut werden, dazu gehören etwa Soho in Ottakring oder das Europäische Forum Alpbach mit der Reihe "Alpbach-Dialoge im Wiener Konzerthaus". (APA, 11.12.2017)