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Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL

Eines steht fest: Das Jahr 2017 wird bei Uber nicht unbedingt als Highlight in die Firmengeschichte eingehen. Seit Monaten schlittert der Mitfahrdienst von einem Skandal in den nächsten – und ist daran größtenteils durchaus selbst schuld. Von zahlreichen Vorwürfen der sexuellen Belästigung von Angestellten über einen Rechtsstreit mit Alphabet-Tochter Waymo, in dem es um den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen geht, bis zu einem vertuschten Hack reicht dabei die Palette. Auf diese Weise hat das Unternehmen viel Vertrauen seiner Kunden verspielt, und ein neuer Bericht ist nun nicht gerade dazu geeignet, dieses wiederherzustellen.

Keine schöne Überraschung

Uber hat einem Kunden in Toronto unlängst eine Rechnung in der Höhe von 18.518,50 kanadischen Dollar (rund 12.250 Euro) ausgestellt. Wer jetzt meint, der Betroffene habe sich durch halb Kanada chauffieren lassen, irrt sich aber: Die betreffende Fahrtstrecke war gerade einmal acht Kilometer lang, und die Fahrt dauerte auch nur 20 Minuten. Der übliche Preis für diese Route: zwölf bis 16 kanadische Dollar.

Ablehnung

Ein simpler Rechenfehler, der wohl umgehend auffallen müsste – sollte man glauben. Doch hier ist genau das Gegenteil der Fall: Uber weigerte sich nämlich zuerst, die recht offensichtlich falsche Rechnung zurückzuziehen. Erst als eine Freundin des Betroffenen die Angelegenheit via Twitter publik machte, zeigte sich das Unternehmen gesprächsbereit und nahm die Geldforderung zurück.

Reaktion

Bei Uber versucht man sich mittlerweile in Schadensbegrenzung: An sich habe man Sicherungen, die eigentlich genau solche Vorfälle verhindern sollen. Man untersuche nun den Vorfall, um herauszufinden, wie es zu dieser Rechnung kommen konnte. Zwar gibt es bei Uber den Effekt des "Surge Pricing", der Fahrten zu Stoßzeiten erheblich teurer machen kann, ein Faktor von mehr als 1.000 – wie es im aktuell Beispiel der Fall wäre – sollte dabei aber nicht möglich sein. (red, 12.12.2017)