Die Lebenserhaltungskosten steigen mit dem geplanten EU-Austritt deutlich in die Höhe.

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London – Die Spätfolgen des Brexit-Votums heizen die Preise in Großbritannien immer stärker an. Die Kosten der Lebenshaltung stiegen im November um 3,1 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Das ist das höchste Niveau seit fast sechs Jahren. Experten hatten lediglich mit einem Anstieg um drei Prozent gerechnet.

Der Preisauftrieb schwächt die Kaufkraft der Briten, da die Lohnentwicklung nicht mit der Inflation Schritt hält. Die Notenbank sieht die Entwicklung mit Sorge, da sie eine Teuerungsrate von lediglich zwei Prozent anstrebt.

Erste Zinserhöhung seit zehn Jahren

Sie hat jüngst die erste Zinserhöhung seit zehn Jahren gewagt und entscheidet am Donnerstag erneut über den Schlüsselsatz zur Versorgung der Finanzinstitute mit Geld. Experten erwarten, dass die Währungshüter nun stillhalten und den Zinssatz nicht antasten werden.

Angeheizt wird das Preisniveau vor allem durch die schwächere Landeswährung Pfund, die nach dem Anti-EU-Referendum der Briten vom Sommer 2016 deutlich abgewertet hat. Dadurch werden Importe teurer, was die Lebenshaltungskosten nach oben treibt. So zogen nun zum Beispiel die Preise für Schokolade und andere importierte Lebensmittel an. Auch die als Weihnachtsgeschenk beliebten Computerspiele kosteten mehr. (APA, Reuters, 12.12.2017)