Polizeieinsatz in Göteborg nach dem Brandanschlag auf eine Synagoge am vergangenen Samstag.

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Stockholm – Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Göteborger Synagoge und Hassparolen in Malmö sieht Schwedens Regierungschef Stefan Löfven gefährlichen Antisemitismus in seinem Land. "Wir haben ein Problem in der schwedischen Gesellschaft mit Antisemitismus", sagte er nach Angaben des Fernsehsenders SVT am Rand des Pariser Klimagipfels am Dienstag.

Das sei zuletzt in Malmö und in Göteborg zu sehen gewesen. "Wir müssen sehr deutlich machen, dass dieser Antisemitismus und Judenhass in unserer Gesellschaft keinen Platz hat", forderte der Sozialdemokrat.

Drei Festnahmen

Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf die Synagoge hatte die Polizei am Wochenende drei Verdächtige festgenommen. Zwei von ihnen, ein 18-jähriger Syrer und ein 21 Jahre alter Palästinenser, sollen an diesem Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. "Wir gehen davon aus, dass der Anschlag von dem Konflikt zwischen Israel und Palästina motiviert war und dass die Synagoge das Ziel war", sagte die Staatsanwältin der Deutschen Presse-Agentur. Den jungen Männern werde schwere Brandstiftung und Hasskriminalität vorgeworfen.

Auf dem Gelände der Synagoge fand am Samstagabend nach Angaben der Gemeinde eine Party für Jugendliche statt. Wegen des Nieselregens fing das Gebäude bei dem mutmaßlichen Anschlag kein Feuer. Niemand wurde verletzt.

Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Botschaft seines Landes in Israel nach Jerusalem zu verlegen, hatte es in mehreren schwedischen Städten Proteste gegeben. (APA, 12.12.2017)