Peter Stöger gelingt ein guter Start in neuer Umgebung.

Foto: apa/afp/roland

Mainz – Mit Peter Stöger auf der Trainerbank ist Borussia Dortmund auf Anhieb der erste Schritt aus der Krise geglückt. Der BVB gewann am Dienstagabend gut 55 Stunden nach der überraschenden Vorstellung des Österreichers 2:0 (0:0) beim FSV Mainz 05 und feierte den ersten Sieg seit 20. September – für den am ersten Advent beim Schlusslicht 1. FC Köln entlassenen Stöger war es sogar der erste Saisonsieg.

Innenverteidiger Sokratis (55.) erzielte die Führung für den BVB, der sich am Sonntag von Trainer Peter Bosz getrennt hatte. Shinji Kagawa traf in der 89. Minute zum 2:0.

Stöger, der in seiner schwarz-gelben Winterjacke Farbe bekannte, verfolgte die Anfangsphase gelassen im Stehen. Auch als Suat Serdar aus 20 Metern die Latte des Dortmunder Tors traf (6.), blieb der 51-Jährige fast regungslos. Sein eigenes Team kam zu Beginn nicht über Ansätze hinaus.

Die offensive Dreierreihe mit Pierre-Emerick Aubameyang, Christian Pulisic und Andrej Jarmolenko attackierte zwar früh und versuchte durch schnelle Kombinationen in den Mainzer Strafraum zu gelangen. Die wenigen Chancen in der ersten Halbzeit blieben aber Zufallsprodukte. FSV-Torwart Robin Zentner musste nur bei einem Distanzschuss von Raphael Guerreiro eingreifen (45.).

Die Nervosität der vergangenen Wochen war dem Pokalsieger aber weiterhin anzumerken. Die Mainzer wirkten vor 32.976 Zuschauern gefährlicher und waren streckenweise überlegen. FSV-Trainer Sandro Schwarz, dessen Team stark ersatzgeschwächt antreten musste, hatte betont, dass die Partie sehr schwierig werden würde, "unabhängig davon, welcher Trainer beim BVB auf der Bank sitzt".

Die mit Spannung erwartete BVB-Aufstellung hielt mit nur drei Wechseln kaum Überraschungen bereit. Jeremy Toljan schaffte es nach drei Ligaspielen auf der Tribüne auf Anhieb in die Startelf, in der Neven Subotic, Marc Bartra und Mahmoud Dahoud fehlten (alle Bank).

Stöger: "Haben Ordnung hineingebracht"

"Es geht darum, den Jungs klarzumachen, dass sie eine außergewöhnliche Qualität haben. Das haben sie auch in dieser Saison schon gezeigt", hatte Stöger, der mit Köln vor nicht einmal einem Monat in Mainz verloren hatte (0:1), gesagt. Dem Österreicher stand dafür nur eine Trainingseinheit zur Verfügung.

Zehn Minuten nach der Halbzeitpause erlöste Sokratis die kampfstarken Dortmunder und ihren Anhang. Nach dem Treffer des Innenverteidigers liefen die BVB-Profis geschlossen zur Bank, um mit ihrem neuen Coach zu jubeln. Kagawa vergab freistehend in der 79. Minute die Chance zum 2:0, kurz vor dem Schlusspfiff machte er es nach Vorarbeit von Aubameyang besser.

"Der letzte Glücksmoment bei mir ist schon länger her", meinte Stöger nach der Partie bei Sky. "Freude und Erleichterung sind groß. Es war nicht leicht, ins Spiel zu kommen. Aber wir haben Ordnung hineingebracht. In der zweiten Halbzeit war es besser, da hätten wir es vielleicht früher fertig machen können."

HSV wieder auf dem Stammplatz

Eintracht Frankfurt wahrte mit einem 2:1 (2:1) beim Hamburger SV den Anschluss an die internationalen Ränge. Marius Wolf (16.) und Mijat Gacinovic (24.) drehten mit einem Doppelschlag binnen acht Minuten die Partie, bei der die Hessen früh durch einen Treffer von Kyriakos Papadopoulos (9.) in Rückstand gerieten. Der HSV rutschte auf Relegationsrang 16 ab, da sich Freiburg mit einem 1:0 (1:0) gegen Gladbach auf Platz 13 nach vorn schob. (sid, red, 12.12.2017)