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Nach der genauen Definition des Begriffs Feminismus haben in den USA im Jahr 2017 besonders viele gesucht.

Foto: AP/Peter Morgan

New York – In einem von Sexismusdebatten geprägten Jahr hat das Wort "Feminismus" in den USA Hochkonjunktur: Das US-Wörterbuch Merriam-Webster rief den Begriff am Dienstag zum Wort des Jahres 2017 aus. Feminismus sei 2017 einer der am häufigsten online nachgeschlagenen Begriffe gewesen.

In den USA erschütterten in diesem Jahr Belästigungs- und Missbrauchsvorwürfe das Showbusiness, die Medien und die Politik wie nie zuvor. Aber auch der Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump löste ein neues Interesse am Wort "Feminismus" aus.

70 Prozent mehr Online-Suchabfragen

Die Zahl der Online-Suchabfragen nach dem Begriff stieg nach Angaben von Merriam-Webster in diesem Jahr um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem nach dem Women's March am 21 Jänner 2017 in Washington und anderen Städten und den nachfolgenden Debatten, welche Art von Feminismus dort repräsentiert wurde, ging die Suche nach dem Begriff Feminismus steil nach oben. Anlass für die Frauenmärsche war die Vereidigung Trumps, der zuvor mit abfälligen Äußerungen über Frauen Empörung ausgelöst hatte.

Sexismusdebatte

Auch erfolgreiche Filme wie "Wonder Woman" oder Serien wie "The Handmaid's Tale" ließen das Interesse am Wort Feminismus ansteigen – und schließlich die Sexismusdebatte infolge der im Oktober bekanntgewordenen Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Hollywoodmogul Harvey Weinstein.

Die Zahl der Suchen stieg ebenso, nachdem die Trump-Beraterin Kellyanne Conway im Februar gesagt hatte, sie sehe sich nicht als Feministin. In den Nachrichten darüber ging es somit um die Definition von Feminismus selbst, was viele zum Nachschlagen bewegte.

Das US-Wörterbuch erläutert Feminismus so: "Theorie von politischer, ökonomischer und sozialer Gleichstellung der Geschlechter" sowie "organisierter Aktivismus für die Umsetzung von Frauenrechten- und Interessen". (red, APA, 13.12.2017)