Mit neuen Streiks in Nordrhein-Westfalen will die deutsche Gewerkschaft Verdi den Druck auf den US-Onlinehändler Amazon erhöhen. Im Streit um eine Tarifbindung bei Amazon rief Verdi die Beschäftigten an den beiden Standorten Rheinberg und Werne am Mittwoch zu einem zweitägigen Ausstand auf. Damit solle das Weihnachtsgeschäft des Versandhändlers weiter gestört werden, erklärte die Gewerkschaft.

"Solange Amazon den Beschäftigten den Tarifvertrag vorenthält, werden die Kolleginnen und Kollegen gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit weiter dafür sorgen, dass Amazon Lieferversprechen nicht einhalten kann", kündigte Silke Zimmer vom Verdi-Landesbezirk NRW an. Die Beschäftigten brauchten "die Sicherheit eines Tarifvertrags, der existenzsichernde Löhne verbindlich festlegt", forderte Zimmer.

Mehrfache Streikaufrufe

Bereits am Montag hatte Verdi zu einem eintägigen Streik am Standort Rheinberg aufgerufen. Der Tarifstreit zwischen Amazon und der Gewerkschaft zieht sich bereits seit Jahren hin. Verdi will erreichen, dass die Beschäftigten nach dem Tarif im Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. Amazon betont stets, es könne auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein. Das Unternehmen zahle in den Logistikzentren "am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist". (APA, 13.12.2017)