Drei ausgewachsene Geparden in ihrem präferierten Habitat, der Savanne im Hwange National Park in Simbabwe.

Foto: Stéphanie Périquet

Worcester/Pretoria – Geparden sollen auf den Status "stark gefährdet" gehoben werden. Das forderten Forscher auf Basis einer Langzeitstudie unter der Leitung von Florian J. Weise von der Organisation Claws Conservancy und Varsha Vijay von der Duke University. Die Rote Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) sieht stark gefährdete Arten als jene, die in unmittelbarer Zukunft ein sehr hohes Risiko des Aussterbens haben. Bisher waren Geparden dort als "gefährdet" gelistet.

Mit Unterstützung der National Geographic Society analysierten die Forscher zwei Millionen Geparden-Beobachtungen und fanden, dass nur noch etwa 3.580 Exemplare auf einer Fläche von rund 790.000 km2 existieren – das entspricht etwa der Größe von Frankreich. Die Gebiete der Katzen befinden sich in den Savannen von Namibia, Botswana, Südafrika und Simbabwe. Über 55 Prozent der Individuen wurden jedoch nur in zwei Habitaten gefunden.

Ein Gepardenmännchen sitzt am Grenzzaun zu landwirtschaftlich genützten Flächen.
Foto: Florian J Weise

13.000 Tiere auf Roter Liste

Für die im Open-Access Fachblatt "PeerJ" erschienene Studie wurde erstmals auch ein Citizen-Science-Zugang gewählt. So wurden Beobachtungen, Fotos und Videos von Touristen ausgewertet, um die Gepardenpopulationen zu bestimmen. Es zeigte sich auch, dass sich nur 18 Prozent der von den Katzen genützten Fläche innerhalb von geschützten Arealen wie zum Beispiel Nationalparks befanden. Das restliche Gebiet überlappt oft mit landwirtschaftlich genützten Flächen, die beispielsweise zur Viehzucht verwendet werden.

Beinahe 13.300 Arten stehen derzeit als vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder gefährdet auf der IUCN-Liste. Davon ist auch fast jede vierte Säugetierart betroffen. Eine Erwähnung auf der Liste soll zu einem erhöhten Bewusstsein der prekären Situation führen und so die Tür für potentielle Naturschutzmaßnahmen öffnen. (krop, 13.12.2017)