Sandton/St. Pölten – Der Bilanzskandal beim Kika/Leiner-Mutterkonzern Steinhoff weitet sich aus. Bei der Überprüfung der Finanzkennzahlen für 2017 habe sich gezeigt, dass die gleichen problematischen Bilanzthemen schon 2016 relevant gewesen seien, erklärte der deutsch-südafrikanische Konzern am Mittwochabend. Deshalb werde der Jahresabschluss 2016 nun neu aufgestellt.

Laut Steinhoff geht es um die "Richtigkeit und Werthaltigkeit" bestimmter Vermögenswerte im Europa-Geschäft. Details nannte das Unternehmen nicht. Steinhoff ist der Mutterkonzern des Möbelhändlers Poco, wobei sich dieser nach eigener Aussage nicht von den Turbulenzen betroffen sieht.

Krise

Der Steinhoff-Konzern mit niederländischer Rechtsform und operativem Sitz in Südafrika befindet sich seit Anfang Dezember in einer Krise, nachdem wegen Bilanzunregelmäßigkeiten ermittelt wird und der Chef Markus Jooste gehen musste. Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit von Steinhoff auf Ramsch abgestuft.

In der Folge brach der Aktienkurs des in Frankfurt und Johannesburg notierten Unternehmens in der Spitze um 90 Prozent ein. Eine zwischenzeitliche Erholung wurde durch die neuesten Nachrichten wieder zunichte gemacht: Nachbörslich rutschte der Kurs auf der Handelsplattform Tradegate um 9 Prozent unter den Xetra-Schluss auf 0,60 Euro. Im Tief hatten Steinhoff-Papiere in der Vorwoche allerdings nur noch 0,35 Euro gekostet. (APA, 13.12.2017)