Mozilla bescheinigt Firefox 57 einen starken Start, in den Zahlen der Analysedienste schlägt sich dieser bislang aber noch nicht nieder.

Foto: derStandard.at/Pichler

Einst brachte der Firefox-Browser als starke Alternative den Internet Explorer in Bedrängnis. Während Microsofts Browser mittlerweile den Spitzenplatz längst eingenommen hat, dominiert im Feld der Desktop-Surftools schon seit geraumer Zeit Googles Chrome.

Der Firefox hingegen kämpfte seit einiger Zeit mit Nutzerschwund. Vor allem seine langsamere Performance soll dazu geführt haben, dass er mittlerweile klar hinter den neuen Platzhirschen zurückgefallen ist. Mit Version 57, die die Früchte der Überarbeitung im Rahmen des "Project Quantum" mitbringt, sollte das Blatt gewendet werden. Laut einem neuen Blogposting von Mozilla scheint dieses Vorhaben zu glücken. Die Statistiken von zwei Marktforschungdiensten widersprechen dem allerdings.

170 Millionen Installationen

Am 14. November hat Mozilla Firefox 57 freigegeben, heißt es in dem Posting. Man verweist nicht nur stolz auf das positive Presse-Echo, das der neuen Generation große Verbesserungen bescheinigt, sondern hat auch Zahlen parat.

Demnach ist Firefox Quantum jetzt auf "über 170 Millionen Endgeräten" installiert. Keine Version zuvor hat zudem so schnell die 100-Millionen-Marke durchbrochen. Auch die mobile Nutzung sei deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Downloads der iOS-Version um 24 Prozent angezogen, jene der Android-App sogar um 44 Prozent. Am Desktop wurde der Browser um 44 Prozent öfter von Chrome-Nutzern heruntergeladen, als im Vergleichszeitraum. Letztere Angabe ist angesichts des im vergangenen Jahr weiter angestiegenen Nutzeranteils von Chrome nur bedingt aussagekräftig.

Noch keine Aufholjagd

In den Nutzungsstatistiken hat sich der neue Firefox in den ersten zwei Wochen nach seiner Veröffentlichung allerdings noch nicht relevant niedergeschlagen. Der Analysedienst Netmarketshare weist ihm per Ende November im Desktopbereich einen Marktanteil von 11,42 Prozent aus, was ein Minus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat ist. Chrome legte derweil um 0,6 Prozent auf 60,6 Prozent zu. Ähnliche Zahlen liefert Statcounter. Hier sank der Anteil der Firefox-Nutzer von 13,04 auf 12,55 Prozent, während Chrome von 63,6 auf 64 Prozent zulegte.

Zu beachten ist, dass Downloadzahlen alleine nur begrenzte Aussagekraft haben. Viele Nutzer laden einen Browser etwa infolge guter Presseberichte herunter, um ihn auszuprobieren. Oft wird ein zweites Surftool auch nur als Alternative installiert, für den Fall dass bestimmte Webseiten oder Dienste mit dem bevorzugten Surftool nicht gut funktionieren. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Interesse am neuen Firefox in den Browser-Statistiken für den Dezember niederschlagen wird. (gpi, 14.12.2017)