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Lichtblick auf der Schanze.

Foto: AP/Flueeler

Engelberg – Österreichs Skispringer reisen sieglos und nur mit Stefan Kraft in starker Form zur Vierschanzen-Tournee. Der Doppelweltmeister sicherte sich am Sonntag in Engelberg als Dritter seinen dritten Podestplatz der Weltcupsaison. Der Rest des ÖSV-Teams enttäuschte bei der Tournee-Generalprobe in der Schweiz außerhalb der Top 20 erneut. Gregor Schlierenzauer verpasste als 34. neuerlich das Finale.

Lediglich Kraft war im letzten Bewerb vor der Tournee in der Lage, die Topstars zu fordern. An den überlegenen Weltcupspitzenreiter Richard Freitag, der seinen dritten Sieg im Olympiawinter holte, und Olympiasieger Kamil Stoch kam er aber nicht heran. Der Pole hatte allerdings nur 0,1 Punkte Vorsprung auf den Salzburger, der nach dem schwachen 13. Platz am Samstag wieder Selbstvertrauen tankte.

Lücke

Hinter Kraft klafft im Team von Heinz Kuttin derzeit eine große Lücke. Manuel Poppinger, Manuel Fettner und Michael Hayböck mussten sich mit den Rängen 25 bis 27 zufriedengeben. Daniel Huber belegte Rang 29. Noch schlechter erwischte es den auch schon am Samstag im ersten Durchgang ausgeschiedenen Schlierenzauer und Clemens Aigner (40.).

Um vor dem ersten Saisonhöhepunkt besser in die Spur zu finden, absolviert die ÖSV-Mannschaft vor Weihnachten ein Trainingslager in Garmisch-Partenkirchen. Im Gegensatz zu rot-weiß-roten Truppe können die Deutschen mit breiter Brust in die Tournee gehen. Neben Podest-Dauergast Freitag sind auch Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler gut in Form. Und auch die Norweger haben mehrere Stockerlplatzanwärter in ihren Reihen.

Erleichtert

Stefan Kraft war erleichtert über seine Rückkehr auf das Podest. "Es tut natürlich sehr gut, vor der Tournee noch einmal auf dem Stockerl zu stehen. Ich bin sehr, sehr erleichtert. Das war ein richtig cooler Wettkampf. Ich bin auf jeden Fall ganz gut dabei", meinte Kraft. Vor Weihnachten wolle er sich noch den Schliff auf der Schanze holen, um auch Richard Freitag bezwingen zu können.

Für Michael Hayböck läuft es nach überstandener Knöchelverletzung hingegen weiter gar nicht nach Wunsch. "Der gestrige Tag (Anm.: 15.) hat mich eher zuversichtlich gestimmt, der heutige wieder ganz und gar nicht. Vielleicht fehlt mir noch die nötige Geduld, weil im zweiten ist wieder einiges daneben gegangen", betonte Hayböck, der von Fehlern und möglicherweise zu wenig Aggressivität nach seiner Verletzung sprach. Der Engelberg-Sieger von 2016 weiß, dass es bis zur Tournee noch viel zu tun gibt. "Die Woche bis zur Tournee muss ich noch irgendwie gut nutzen."

Auch die im laufenden Winter schon in den Top Ten gelandeten Manuel Fettner und Daniel Huber haben viel Aufholbedarf. Noch viel schlechter läuft es bei seinem Comeback für Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer. Der vierfache Engelberg-Gewinner hat nach drei Saisonbewerben erst mickrige neun Weltcuppunkte auf dem Konto. (APA, 17.12.2017)