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Der Sarg des Ex-Königs kam am Sonntag in Vicoforte an.

Foto: AP/Sasso

Rom – Die Überführung der sterblichen Überreste des vorletzten italienischen Savoyen-Königs Viktor Emanuel III. (1869-1947), aus dem Exil in die Heimat Italien, pünktlich zum 70. Todestags des Monarchen am 28. Dezember, sorgt für Proteste. Der König sei ein Freund des faschistischen Regimes gewesen, so die Präsidentin der jüdischen Gemeinschaft Italiens, Noemi Di Segni.

Die Königsfamilie musste bei der Gründung der italienischen Republik 1946 ins Exil gehen. Ihr wurde vorgeworfen, die Machtergreifung durch den Diktator Benito Mussolini ermöglicht und die Rassengesetze der Faschisten 1938 unterzeichnet zu haben. Daraufhin waren rund 8.000 italienische Juden in Vernichtungslager deportiert worden, als die Deutschen Truppen nach der Kapitulation Italiens im Zweiten Weltkrieg 1943 das Land besetzten.

Kritik an Beisetzung im Pantheon

Die jüdische Gemeinschaft wehrt sich gegen die Forderung von Monarchistenkreisen, dass die Überreste von Viktor Emanuel III. und seiner Gemahlin Elena, die ins piemontesische Vicoforte geführt wurden, im römischen Pantheon ruhen sollen, in dem sich die Särge von Viktor Emanuel II. und von Umberto I. befinden. Linksparteien kritisierten überdies, dass die Überreste des Monarchen mit einem italienischen Militärflugzeug aus dem ägyptischen Alexandria, wo Viktor Emanuel im Exil gestorben war, nach Vicoforte geflogen wurden.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam auch das Aus für die Savoyer. Für kurze Zeit regierte nach Vittorio Emanueles Tod noch Umberto II., ehe die Monarchie infolge einer Volksabstimmung im Juni 1946 abgeschafft wurde. Italien ist seitdem eine Republik.

Umberto II. und seine Familie mussten das Land verlassen. Die männlichen Nachkommen der Savoyer wurden mit einem Einreiseverbot belegt. Dieses endete erst 2002, nachdem Umbertos Sohn Vittorio Emanuele auf alle Thronansprüche verzichtet und sich zur Republik bekannt hatte.