Wien – Der steirische Landesparteisekretär Max Lercher soll als neuer SPÖ-Bundesgeschäftsführer die Bundespartei wieder auf Vordermann bringen. Das bestätigte SPÖ-Chef Christian Kern am Dienstag. Lercher soll am Donnerstag vom Vorstand zum Nachfolger von Christoph Matznetter bestellt werden, der die Position interimistisch nach dem Rücktritt von Georg Niedermühlbichler innehatte.

Der 31-jährige Lercher entstammt der steirischen Sozialistischen Jugend, deren Vorsitzender er bis 2013 war. Schon 2010 zog er als damals historisch jüngstes Mitglied in den steirischen Landtag ein, 2014 wurde er Landesgeschäftsführer.

Drozda Klubobmann, Rendi-Wagner eventuell nach Wien

Der Zustand der SPÖ-Parteizentrale galt zuletzt als nicht optimal. Die Partei verbrauchte in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Bundesgeschäftsführer, Niedermühlbichler stolperte zuletzt mitten im Wahlkampf über die Silberstein-Affäre. Seither teilten sich Matznetter und Frauen-Geschäftsführerin Andrea Brunner die Aufgabe. Lercher galt schon seit dem Antritt von Parteichef Christian Kern als potenzieller Geschäftsführer. Damals entschied man sich – angeblich auf Druck aus Wien – für Niedermühlbichler, der davor roter Landesgeschäftsführer in der Bundeshauptstadt war.

Neben Lercher war auch der bisherige Kanzleramtsminister Thomas Drozda Kandidat für die Geschäftsführung. Er dürfte den Posten des geschäftsführenden Klubobmanns übernehmen, sollte Andreas Schieder Ende Jänner zum Wiener SPÖ-Chef gewählt werden. Die ebenfalls für die Bundesgeschäftsführung gehandelte bisherige Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner könnte ebenfalls nach Wien wechseln, sollte Schieder das Duell mit Michael Ludwig um den Wiener SPÖ-Vorsitz für sich entscheiden. (APA, 19.12.2017)