Facebook schränkten in Österreich weniger Inhalte aufgrund von Holocaust-Leugnung ein.

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Facebook hat seinen Transparenzbericht für die erste Jahreshälfte 2017 veröffentlicht. Daraus geht für Österreich ein Anstieg bei den durch Behörden angeforderten Nutzerkonten hervor. Die Anzahl der speziell für österreichische Nutzer eingeschränkten Inhalte ging hingegen zurück.

Mehr Behördenanfragen

So gab es zwischen Jänner und Juni 2017 insgesamt 58 Anfragen durch Behörden zu 86 Nutzern bzw. Konten. In 46,81 Prozent der Fälle gab das Unternehmen Daten heraus. Bei weiteren zehn Konten handelte es sich um Notfälle, in denen Facebook in 78 Prozent der Fälle Daten an Behörden weitergab. Notfällen liegen vor, wenn es sich um ein "unmittelbares Risiko einer ernsten Körperverletzung oder eine Lebensgefahr" handelt, erklärt das Unternehmen.

Im Halbjahreszeitraum davor, also von Juni bis Dezember 2016, gab es rechtliche Anfragen zu 47 Konten und Notfallsanfragen zu acht Konten. Wobei Facebook jeweils Daten in 38,46 bzw. 50 Prozent der Fälle herausgab. Von Jänner bis Juni 2016 fragten Behörden Daten für 30 Konten im Rahmen rechtlicher Vorgehensweisen an und sechs Konten zu Notfällen.

Weniger eingeschränkte Inhalte wegen Holocaust-Leugnung

Die Zahl der für österreichische Nutzer eingeschränkten Inhalte ging zurück. Im ersten Halbjahr 2017 wurden insgesamt 363 Inhalte eingeschränkt, in 362 Fällen davon handelt es sich um Postings in Zusammenhang mit Holocaust-Leugnung. In der zweiten Jahreshälfte 2016 wurden insgesamt 659 Inhalte eingeschränkt – 656 wegen Holocaust-Leugnung. In der ersten Jahreshälfte 2016 waren es sogar 940 Beiträge. Einschränkung bedeutet, dass Facebook die Beiträge für österreichische Nutzer nicht anzeigt, die Inhalte aber nicht per se löscht. (br, 20.12.2017)