Johannesburg – Der neue Vorsitzende von Südafrikas Regierungspartei ANC, Cyril Ramaphosa, hat in der ersten Rede seiner Amtszeit angekündigt, "furchtlos" gegen Korruption in den eigenen Reihen vorgehen zu wollen. Das Handeln seiner Parteifreunde solle immer von den Interessen des Volkes geprägt sein und nicht von Eigennutz, sagte Ramaphosa in der Nacht zu Donnerstag auf dem ANC-Parteitag.

Die Amtszeit des derzeitigen Staatschefs Jacob Zuma ist über die Jahre von zahlreichen Korruptionsvorwürfen geprägt worden. Unterstützer Ramaphosas hoffen, dass der 65-Jährige in der Partei aufräumen wird. Der neue Parteivorsitzende wird 2019 wohl auch als Kandidat bei der Präsidentschaftswahl antreten.

Umstrittene Landreform

Ramaphosa versprach zudem, die umstrittene Landreform voranzutreiben. Dabei könne es auch zu Enteignungen ohne Ausgleichszahlungen kommen. Ein Großteil der Ländereien in Südafrika sind noch immer im Besitz der weißen Minderheit. "Die Landfrage ist sehr wichtig für unsere Leute, deren Land ihnen gewaltsam entrissen wurde", sagte Ramaphosa. Er betonte jedoch, dass solche Reformen weder die Wirtschaft des Landes noch seine landwirtschaftliche Produktion oder Ernährungssicherheit gefährden dürften.

Der Multimillionär Ramaphosa war am Montag von einer Mehrheit der Delegierten zum neuen Parteivorsitzenden des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) gewählt worden. (APA, dpa, 21.12.2017)