Wien – Der Stiftungsrat des ORF hat am Donnerstag das Budget 2018 des Öffentlich-rechtlichen beschlossen. Vertagt wurde der Tagesordnungspunkt Gehaltsabschluss: Den gibt es noch nicht. Im Jänner soll weiterverhandelt werden – ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hofft auf einen "vernünftigen Weg". Der Betriebsrat drohte nach der Betriebsversammlung in einer Resolution mit dem Arbeitsinspektorat.

Die Belegschaft forderte "die ORF-Geschäftsführung dazu auf, unsere Arbeit gerecht zu entlohnen", hieß es in der Resolution. "Wenn es hier kein Einsehen gibt, werden wir uns in Zukunft ähnlich 'einsichtig' zeigen, wenn es um Mehrarbeit, Überstunden und ähnliches geht. In diesem Land gibt es dafür zuständige Arbeitsinspektorate." Die Vertreter des Zentralbetriebsrats im Stiftungsrat stimmten auch gegen den Finanz- und Stellenplan 2018 und verließen die Sitzung noch vor Ende.

Wrabetz will Eskalationen vermeiden

Wrabetz meinte im Gespräch mit Journalisten, es gehe weniger um die Höhe der Anpassung, sondern um die Ausgestaltung für die unterschiedlichen Vertragsverhältnisse im ORF. "Ich glaube, wir haben nichts Unsoziales vorgeschlagen", hielt der ORF-Chef fest. Er hoffe, dass "Eskalationen" zu vermeiden seien.

Die Bundesländer-Stiftungsräte hatten sich auch diesmal wieder vor der Stiftungsrats-Sitzung extra zusammengesetzt und dabei jede Menge Ideen für mehr Regionalisierung vorgebracht. "Bundesland heute" zu verlängern, sei grundsätzlich auf offene Ohren gestoßen, berichteten die "Salzburger Nachrichten". Es liege eine "Fülle von Vorschlägen" auf dem Tisch, sagte Wrabetz nach der Sitzung am Donnerstag. Man werde sich die nun in Ruhe anschauen und "zusammenführen". 2018 sei im Budget "so viel Regionalisierung wie nie zuvor", betonte er, unter anderem für eine Hauptabend-Jubiläumssendung "30 Jahre Bundesland heute", für Landkrimis oder Dokumentationen.

ÖVP-Freundeskreis lobt Zusammenarbeit

Noch offen ist, ob der Stiftungsrat heute zum letzten Mal in der "alten" Besetzung zusammentrat. Bis zum nächsten Termin im März könnte die Regierung bereits die neuen Mitglieder bestellt haben. ÖVP-Freundeskreisleiter Thomas Zach war es aber ein Anliegen, die gute Zusammenarbeit im Gremium zu unterstreichen. Dass die Beschlüsse – auch die Jahressendepläne für Radio und Fernsehen und die Entlastung des Generaldirektors wurden abgesegnet – überwiegend einstimmig oder aber mit großer Mehrheit fielen, sei "ein gutes Zeichen, wie die Zusammenarbeit funktioniert".